Hinterstoder: Neuaufstellung des Tourismus

Nach dem „Nein“ zu der Verbindung der Skigebiete Hinterstoder-Wurzeralm pochen die Alpinvereine und Naturschutzorganisationen nun auf eine Neuaufstellung des Tourismus. Ein Vorschlag ist eine übergeordnete Vermarktung über den Nationalpark Kalkalpen.

Denn die gesetzlich verankerte Erweiterung des Nationalparks sei bereits überfällig, wie die Alpinvereine und Naturschutzorganisationen betonen.

„Niemand hat die Verantwortung übernommen“

Vor gut drei Monaten war klar, dass die Verbindung der Skigebiete Hinterstoder-Wurzeralm vom Tisch ist, weil die bestehende Naturschutzverordnung den Ausbau dort nicht zulässt. Ein siebenjähriger Kampf, für den noch niemand die Verantwortung übernommen hat, kritisiert für die Alpinvereine und Naturschutzorganisationen der Präsident des Umweltdachverbandes Franz Maier: „Diese Konsequenzen bestehen unserer Ansicht nach darin, dass sich die Tourismuspolitik in Richtung Naturtourismus neu ausrichten sollte. Der Nationalpark Kalkalpen sollte als Leitprojekt in das Zentrum der naturtouristischen Aktivitäten stehen. Parallel dazu auch die Erweiterung des Nationalparks im Gebiet der Haller Mauern und auch im Warscheneck. Das wäre die richtige und auch notwendige Antwort.“

Klettersteig über den Südostgrad zum Warscheneck

Wolfgang Marecek

Klettersteig über den Südostgrat zum Warscheneck

„Erst fachliche Hausaufgaben machen“

Das sieht Naturschutzlandesrat Manfred Haimbuchner (FPÖ) nicht so. Er sei zwar klar für die Erweiterung vom Nationalpark Kalkalpen, sie habe aber keine Priorität. Zuerst müssten die fachlichen Hausaufgaben vom Nationalpark Kalkalpen erledigt werden, bevor seriös eine Erweiterung in Angriff genommen werden könne.

„Touristische Alternativen immer wichtiger“

Alpenverein, Naturfreunde, Naturschutzbund, WWF und der Umweltdachverband betonen, sie seien keine Tourismusverweigerer. Man könne sich vorstellen, die Wurzeralm als Skitourenzentrum und Familien- und Kinderskigebiet zu positionieren oder Vorderstoder als Erholungsoase und nicht als Skiverbindung zu Hinterstoder. Denn aufgrund der Klimaerwärmung würden touristische Alternativen immer wichtiger werden - wie etwa Radfahren oder auch Wandern.

Mitgliederzahlen in Alpinvereinen steigen seit Jahren

Die Mitgliederzahlen bei den alpinen Vereinen würden seit Jahren steigen und liegen derzeit in Oberösterreich bei rund 100.000. Was die Option einer Skiverbindung Vorderstoder-Hinterstoder betrifft: Diesbezüglich sei eine eigene Projektgruppe ins Leben gerufen worden, so Wirtschaftslandesrat Michael Strugl (ÖVP). Sie überprüft die Lösungsoptionen für die gesamte Region - auch in Richtung Ganzjahrestourismus.