Staudacher-Prozess: „Bilder sind gefälscht“

Im Linzer Kunstmuseum Lentos ist am Montag der Prozess um gefälschte Bilder des Künstlers Hans Staudacher forgesetzt worden. Der 94-jährige Maler und Bildhauer reiste als Zeuge an. Für ihn stand fest: „Nicht von mir“.

Angeklagt ist ein Brüderpaar, das mehr als 80.000 Euro mit dem Verkauf verdient haben soll. Die Verteidigung will jedenfalls weitere Zeugen laden. Ein Urteil wird es somit nicht geben, die Verhandlung vertagt.

„Keine Originale“

„Das sind nicht meine Bilder“ - schon im Vorfeld des Prozesses stellte Hans Staudacher klar, dass es sich bei den 23 Werken um Fälschungen handeln würde. Der Künstler war eigens für den Prozess von Wien nach Linz angereist, um die Bilder in Augenschein zu nehmen. Der 94-Jährige betonte im Lentos erneut, dass es sich zweifellos um keine Originale handeln würde.

Staudacher Fälschungen

ORF/Christoph Kinast

Die Frage, die bei dem Prozess im Mittelpunkt steht: Wussten das die beiden angeklagten Brüder auch? Ihnen wird vorgeworfen, 23 Fälschungen als „Staudacher-Originale“ verkauft und damit mehr als 80.000 Euro verdient zu haben. Der 67-jährigen Bildhauer und sein 74-jähriger Halbbruder hätten laut ihres Anwalts nicht gewusst, dass es sich um Fälschungen handeln würde.

Gerichtsgutachter soll Klarheit schaffen

Trotzdem: Laut Verteidigung besteht nach wie vor eine minimale Chance, dass es sich tatsächlich um originale Werke handeln könnte. Damit sämtliche Zweifel aus dem Weg geräumt werden, soll voraussichtlich ein Gerichtsgutachter die Werke unter die Lupe nehmen. Der Marktwert der originalen Staudacher-Bilder, unter denen sich 15 Aquarelle befinden, beträgt 300.000 Euro.

Zu einem Urteil dürfte es am Montag nicht mehr kommen, weil zwei Zeugen nicht erscheinen konnten, da sie beruflich verhindert waren.

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