Prozess um gefälschte Staudacher-Bilder
Hans Staudacher zählt zu den wichtigsten Malern der Nachkriegszeit in Österreich. Der Wert der Gemälde des 94-jährigen Kärntners wird zwischen 20.000 und 50.000 Euro geschätzt - viel Geld, das man nicht ohne eine Begutachtung durch einen Experten investieren sollte. Das dachte sich offenbar auch ein niederösterreichischer Geschäftsmann und ließ drei Staudacher-Bilder, die ihm ein 67-Jähriger aus Oberösterreich zum Verkauf angeboten hatte, im Linzer Kunstmuseum Lentos überprüfen.
ORF/Robert Fürst
Dort waren sich die Experten rasch einig, dass es sich um Fälschungen handelt und das Geschäft platzte. Der mutmaßliche Betrüger versuchte daraufhin sein Glück in Niederösterreich und konnte tatsächlich eines jener drei Bilder verkaufen, das kurze Zeit später wieder auf dem oberösterreichischen Kunstmarkt auftauchte. Daraufhin informierte das Lentos die Polizei.
Mindestens 22 gefälschte Staudacher-Werke
Mindestens 22 gefälschte Staudacher-Werke - darunter Gemälde und Aquarelle - soll der Hauptangeklagte, der selbst Bildhauer ist, in den vergangenen 13 Jahren verkauft haben. Ebenfalls angeklagt ist sein 74-jähriger Halbbruder, der die Herkunftsnachweise gefälscht haben soll.
Ein Verhandlungstag im Lentos
Donnerstag und Freitag wird am Landesgericht Linz verhandelt, der dritte Prozesstag wird im Kunstmuseum Lentos abgehalten. Damit könnte, dort wo der Stein ins Rollen gebracht wurde, bereits am Montag das Urteil verkündet werden. Der Strafrahmen für gewerbsmäßigen schweren Betrug liegt zwischen sechs Monaten und fünf Jahren.
Links:
- Betrug mit gefälschten Gemälden geklärt (ooe.ORF.at)