Sparkasse mit „stabiler Ertragslage“

Die Sparkasse Oberösterreich vermeldet für 2016 eine „stabile Ertragslage“. Im Vergleich mit dem Jahr davor (65 Millionen Euro) ist das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit mit 64,3 Millionen Euro nahezu gleich geblieben.

Für heuer erwartet CEO Michael Rockenschaub ein ähnliches Ergebnis, wie er in einer Pressekonferenz am Mittwoch in Linz erklärte.

99,4 Millionen Euro Betriebsergebnis

Das Betriebsergebnis stieg 2016 von 96,6 auf 99,4 Millionen Euro, der Jahresüberschuss nach Steuern von 39,5 auf 42,4 Millionen Euro. Das sind allerdings nach der bisherigen Bilanzierungsmethode errechnete Zahlen. Die Oberösterreicher haben nämlich für den aktuellen Rechnungsabschluss nach einem Beschluss der gesamten Sparkassengruppe erstmals die Effektivzinsmethode gemäß IFRS zwecks besserer Angleichung an internationale Standards angewendet.

Dabei werden im wesentlichen Gebühren, die beispielsweise bei Krediten zu Beginn der Laufzeit einmalig und im Ganzen eingehoben werden, in der Verbuchung auf die Folgejahre bis zum Laufzeitende aliquot aufgeteilt. Das gilt nicht nur für neue sondern auch für bestehende Ausleihungen. Damit wären aber die Zahlen aus der aktuellen Bilanz - etwa EGT 33,2 Millionen Euro, Betriebsergebnis 68,3 Millionen Euro - mit jenen der früheren nicht mehr vollständig vergleichbar.

Bilanzsumme blieb nahezu gleich

Die Bilanzsumme blieb mit 11,8 Milliarden Euro nahezu gleich. Die Eigenmittel lagen erstmals über einer Milliarde Euro - konkret 1,017 Milliarden. Das entspricht einer Steigerung der -Quote von 17,1 auf 18,9 Prozent. Das Kernkapital ist von 732 auf 761 Millionen Euro gestiegen, die -Quote hat damit von 12,6 auf 14,2 Prozent zugenommen. Die ungeliebten Zahlungen für die Bankabgabe inklusive Einmalzahlung plus Kosten für die Haftungs- und Sicherheitsmechanismen auf nationaler und EU-Ebene schlugen mit insgesamt 27,4 Millionen Euro deutlich höher als zuletzt zu Buche (13 Millionen Euro).

Neues Onlinebanking-System „George“

Die Mitarbeiterzahl nahm netto um neun auf 1.664 zu. Die Zahl der Filialen ist mit 162 Standorten gleich geblieben, davon 16 als SB. Für die Geschäftskunden wurden elf spezielle Center eröffnet. Die Sparkasse Oberösterreich will mit persönlicher intensiver Beratung plus ihrem neuen Onlinebanking-System „George“ in der Kundenbetreuung eine „duale Strategie“ verfolgen.

Rockenschaub ist „fest überzeugt“, dass bis Ende 2017 alle bisherigen netbanking-Nutzer auf George umgestiegen sein werden. Derzeit wird es von rund einem Viertel der 410.000 Kunden (Zuwachs um 5.000) verwendet. Unter anderem können damit seit Anfang Dezember 2016 Online-Kredite abgerufen werden. Innerhalb von zweieinhalb Monaten wurden so mehr als 200 Darlehen mit einem Gesamtvolumen von 1,7 Millionen Euro aufgenommen.

Zuwächse bei Krediten

Die Kundenkredite stiegen insgesamt um 2,6 Prozent auf acht Milliarden Euro. Jene an Geschäftskunden haben wegen der weiterhin verhaltenen Investitionsbereitschaft nur leicht zugenommen. Das Wachstum kommt in erster Linie von der Eigenheimfinanzierung, weiters von Konsumkrediten. Das betreute Finanzierungsvolumen (Kundenkredite, Haftungen, Leasing und Bauspardarlehen) erhöhte sich um zwei Prozent auf 9,3 Milliarden Euro.

Mehr Spareinlagen trotz Nullzinsen

Die Neufinanzierungen machten 1,8 Milliarden Euro aus. Die Primärmittel stiegen um 4,6 Prozent auf rund 9,2 Milliarden Euro, die Spareinlagen sind von 4,2 auf 4,32 Milliarden gewachsen. Die insgesamt betreuten Kundengelder legten um 3,5 Prozent auf 13,53 Milliarden Euro zu. „Das Fazit: Mehr Ausleihungen trotz schwierigem Umfelds. Mehr Spareinlagen trotz Nullzinsen“, fasste Rockenschaub zusammen.