Bluttat: Frau litt an Schizophrenie

Die Ermittler haben jene Frau, die in Nußdorf am Attersee ihren Sohn getötet haben soll, bisher nicht befragen können. Nach und nach zeichnet sich immer mehr ab, dass die Frau aufgrund einer psychischen Krankheit primär Suizid begehen und ihren Sohn „mitnehmen“ wollte.

Mittlerweile ist bekannt geworden, dass die Frau seit Jahren an schweren psychischen Problemen gelitten habe, die auch an der Schule, an der die Lehrerin unterrichtet hat, bekannt gewesen seien. Die Folge seien immer wieder längere Krankenstände gewesen.

Mord Attersee Nußdorf Neunjähriger

fotokerschi.at/Kerschbaummayr

Krankheit als Burnout dargestellt

In der persönlichen näheren Umgebung und in der Nachbarschaft seien diese Krankenstände als Folgen einer Burnout-Erkrankung dargestellt worden. Tatsächlich stecke Schizophrenie dahinter, in deren Folge auch schwere Depressionen aufgetreten und die auch dem Arbeitgeber nicht bekannt gewesen sei. In Ermittlerkreisen geht man davon aus, dass die allein erziehende Mutter primär Suizid begehen und ihren neunjährigen Sohn mit in den Tod nehmen wollte.

Noch keine Einvernahme

Die Einvernahme der 38-Jährigen konnte bisher nicht durchgeführt werden. Die Mordermittler des Landeskriminalamtes müssen warten, bis die Frau nach Oberösterreich überstellt wird. In Salzburg werde die Einvernahme nicht geführt, hieß es am Montagvormittag. Ob die Frau in die Justizanstalt Wels oder für eine weitere Behandlung in ein Krankenhaus kommt, kann nicht gesagt werden - das hänge wie die Einvernahme von der Beurteilung der Ärzte ab.

Spurensicherung abgeschlossen

Die Arbeiten der Spurensicherer im Haus der Frau sind mittlerweile abgeschlossen. Es wurde kein Abschiedsbrief gefunden. Die Tatwaffe, ein Küchenmesser, sei sichergestellt worden. Für die Kriminalisten deckt sich das Obduktionsergebnis mit dem von ihnen rekonstruierten Tathergang.

Demnach hatte die Mutter Samstagfrüh ihrem Sohn tödliche Schnittverletzungen zugefügt und wollte sich anschließend selbst richten. Die Großmutter bzw. Mutter fand die lebensgefährlich Verletzte, die durch eine Notoperation gerettet werden konnte. Die Ermittler wollen die Mutter der 38-Jährigen ebenfalls in den kommenden Tagen formell befragen. Die geschockte Seniorin musste am Wochenende psychologisch betreut werden.

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