Zehn ungelöste Vermisstenfälle pro Jahr

Jedes Jahr werden bis zu 1.200 Oberösterreicher bei der Polizei als vermisst gemeldet. Ein Großteil von ihnen kehrt zurück, aber bis zu zehn Fälle pro Jahr bleiben ungelöst, so die Polizei. Was aber immer bleibe, sei die Hoffnung auf Hinweise aus der Bevölkerung.

Was zum einen eine Herausforderung für die Ermittler des Landeskriminalamts ist, ist zum anderen eine belastende Situation für die Angehörigen. Wie das Verschwinden eines jungen Mühlviertlers: Am 1. Juli dieses Jahres verließ Michael Hutter sein Haus in Walding (Bezirk Urfahr-Umgebung). Seither gibt es von ihm kein Lebenszeichen mehr.

Foto von Michael Hutter aus Walding, der seit Juli 2016 vermisst wird

Foto privat

Michael Hutter

„Hoffe, dass es ihm gut geht“

Und auch die Fahnder vom Landeskriminalamt haben keinen einzigen Hinweis zum Verbleib des 24-jährigen Mühlviertlers. Keine einfache Situation für seine Mutter, die nur wissen möchte, dass es ihm gut geht. „Ich hoffe, dass er irgendwo ist und das hört und liest - oder irgendwer anderer ihn sieht und ihm sagt, dass er sich melden soll“.

Ein weiteres Rätsel ist das Verschwinden von zwei Freunden aus Zwettl an der Rodl und Waxenberg (Bezirk Urfahr-Umgebung) im September 2015, das schon mehrmals in den Schlagzeilen war. Denn es gibt nur den einen gesicherten Hinweis, dass die Beiden unmittelbar nach ihrem Verschwinden in Vyssi Brod waren. Mehr dazu auf Mühlviertler mehr als 290 Tage vermisst (ooe.ORF.at; 29.6.15)

Thomas Löfler vom Landeskriminalamt OÖ sichtet Vermisstenfälle

ORF

Foto von Eileen Diana Christie in der Vermissten-Datenbank

Amerikanische Nonne vermisst

Ungewiss ist seit Juli der Verbleib einer amerikanischen Nonne, die in Hallstatt auf Urlaub war und nicht mehr von einem Ausflug in ihre Unterkunft zurückkehrte. Fahnder vermuten, sie könnte im Hallstättersee ertrunken sein. Seit einem Monat gibt es auch kein Lebenszeichen mehr von einem Bergsteiger aus Polen, der in der Region Hinterstoder von einer Wanderung nicht mehr in sein Quartier zurückkehrte. Mehr dazu auf Hallstatt: Suche nach Amerikanerin ohne Erfolg (ooe.ORF.at; 4.8.16)

Hauptgrund: psychische Überlastung

Die Gründe für ein Verschwinden seien laut Thomas Löfler vom Landeskriminalamt OÖ vielfältig: psychische Überlastung sei derzeit der Hauptgrund für Kurzschlusshandlungen, aber auch Beziehungsprobleme oder schulische Probleme seien Thema. „Der Großteil der Fälle geht Gott sei Dank gut aus.“

In allen anderen Fällen bleibe für Ermittler und Angehörige noch die Hoffnung, dass Hinweise aus der Bevölkerung zu den Vermissten auch noch nach Monaten kommen können.