Erneut Politik von der Kanzel

Erneut soll sich ein katholischer Geistlicher in seiner Predigt gegen einen Präsidentschaftskandidaten ausgesprochen haben. In Weitersfelden (Bezirk Freistadt) habe sich ein Aushilfspfarrer gegen Alexander Van der Bellen gestellt.

Bürgermeister Franz Xaver Hölzl (ÖVP) saß in der Kirche und war befremdet, wie er gegenüber dem ORF Oberösterreich sagte: „Im Endeffekt wurde dort mitgeteilt, dass er es grundsätzlich bedenklich findet, dass ein nicht-gebürtiger Österreicher zur Wahl steht. Weitere Details der Predigt möchte ich eigentlich nicht bekanntgeben. Letztendlich hat diese Predigt in einer klaren Wahlempfehlung für einen der beiden Kandidaten geendet. Er hat dezidiert keinen Namen genannt. Aber er hat an das Gewissen der Kirchgeher appelliert, die richtige Entscheidung in der Wahlzelle zu treffen. Ich finde das absolut bedenklich, und das hat aus meiner Sicht nichts in der Kirche verloren.“

Aushilfspfarrer zu Gespräch gebeten

Nach Bekanntwerden des Falls wurde mit dem Priester ein klärendes Gespräch geführt, so Generalvikar Severin Lederhilger. Die Aushilfstätigkeit für Gottesdienste im Dekanat Unterweißenbach werde einvernehmlich für die nächsten zwei Wochen ausgesetzt. Eine diözesane Richtlinie untersage Amtsträgern die politische Einflussnahme von der Kanzel, so Lederhilger.

Ähnlicher Vorfall in Mondsee

Bereits vergangenen Woche hatte ein ähnlicher Vorfall für Schlagzeilen gesorgt. In Mondsee hatte ein Aushilfspfarrer gegen den FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer Stimmung gemacht. Der pensionierte Priester wurde inzwischen abgezogen.

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