Immer mehr private Videoüberwachung

Private Videoüberwachung wird immer beliebter. Doch wer sich eine eigene Überwachungskamera am Haus installiert, vergisst oft auf die nötige Bewilligung. Und da droht eine Strafe bis zu 10.000 Euro.

Wenn die Alarmanlage nicht mehr genug ist: Immer mehr Personen rüsten ihre Häuser oder Wohnungen mit eigenen Überwachungskameras aus. Das bestätigt auch der Geschäftsführer der Agentur für Sicherheit, Christian Lamprecht: „Im Bereich Videoüberwachungsanlagen haben sich die Verkaufszahlen rund verdreifacht.“

„Überwachung aus reiner Neugierde reicht nicht“

Das liegt laut Polizei auch daran, dass Überwachungskameras mittlerweile leistbar sind. Die Preisspanne reicht von 80 bis 800 Euro pro Kamera. Dazu kommt dann je nach Modell noch ein Aufzeichnungsrekorder um rund 200 Euro dazu. Aber schnell eine Überwachungskamera an die Haustür schrauben - so einfach ist es nicht, zumindest wenn man den öffentlichen Raum, also etwa die Straße, filmt, sagt der Professor für Öffentliches Recht, Michael Mayrhofer: „Die Überwachung darf nicht einfach aus irgendeinem Grund, wie bloße Neugierde, stattfinden. Ich muss geltend machen, dass die Überwachung etwa dem Eigenschutz dient, weil beispielsweise schon mal Einbruchsversuche stattgefunden haben.“

„Kennzeichnung der Anlage ist Pflicht“

Hat die Datenschutzbehörde die Kamera genehmigt, kommen weitere Auflagen dazu, so Mayrhofer: „Zunächst muss die Videoüberwachung – zum Beispiel mit einem Schild - gekennzeichnet werden, sodass jeder, der nicht überwacht werden will, ausweichen kann. Zweitens muss die Videoüberwachung protokolliert werden. Und drittens müssen die Aufnahmen spätestens nach 72 Stunden gelöscht werden.“

Welches Alarmsystem man sich zulegt, mag wohl überlegt sein - denn wer gegen die Meldepflicht der Überwachungskamera verstößt, dem droht eine saftige Strafe von bis zu 10.000 Euro.