Debatte über Zivilschutz

Ein neues Zivilschutzkonzept soll am Mittwoch in Deutschland verabschiedet werden. Es enthält Vorschläge, wie die Bevölkerung für Katastrophen vorsorgen sollte. Den Zeitpunkt der Diskussion hält man in Oberösterreich nicht für „ideal“.

Im Detail kenne er das deutsche Konzept noch nicht, sagte Oberösterreichs Zivilschutzpräsident Michael Hammer gegenüber dem ORF Oberösterreich. Doch eines ist für ihn schon jetzt klar: „Es ist jetzt grundsätzlich vom Zeitpunkt her nicht besonders günstig, aufgrund von Anschlägen, die passiert sind, und die permanent bestehende Bedrohung diesbezüglich. Ich finde, dass Zivilschutz eine permanente Aufgabe ist. Ich halte es eher für bedenklich, ein neues Zivilschutzkonzept, das auch mehr staatliche Verpflichtung vorsieht, zu präsentieren. Wir gehen eher den Weg der Stärkung der Eigenverantwortung und des Selbstschutzes.“

„Viel mehr Anfragen in den vergangenen Jahren“

Unwetterereignisse, Stromausfälle und jetzt eben Terrorgefahr haben das Bewusstsein für den Zivilschutz in den vergangenen Jahren ohnehin verändert, so Hammer. Es gebe jetzt viel mehr Anfragen dazu. Ein Schwerpunktthema für heimische Zivilschützer ist ein längerer Stromausfall.

Gerade auch vor diesem Hintergrund sei es sinnvoll, sich einen Lebensmittelvorrat anzulegen, so Hammer: „Man sollte wirklich im eigenen Haushalt – und das ist eine Daueraufgabe – bisschen danach trachten, wie ich mich und meine Familie einige Tage über die Runden bringen kann, wenn es Stromausfälle oder derartige Vorfälle gibt. Dazu gehört eine gewisse Bevorratung von Trinkwasser und haltbaren Lebensmitteln.“

„Der Staat kann nicht alles leisten“

Demnächst startet eine große Kampagne. Die Zivilschützer wollen das Bewusstsein für den Selbstschutz weiter stärken. Frei nach dem Motto „der Staat kann nicht alles leisten“, auch wenn die Einsatzorganisationen bestens aufgestellt sind, so Hammer: „Aber bei gewissen Schadensereignissen kommen auch die Einsatzorganisationen an ihre Grenzen. Dort ist es wichtig, dass die Bevölkerung auch selbst ihren Beitrag leistet und vorsorgt.“ Im September soll die neue Kampagne anlaufen, sagt Zivilschutzpräsident Michael Hammer.

„Genereller Lebensmittelkrisenplan nötig“

Zur von Deutschland ausgehenden Debatte über die Lebensmittelvorsorge für Krisenfälle sagt der oberösterreichische Nationalratsabgeordnete Leo Steinbichler vom Team Stronach, nicht nur die Zivilschutzpläne gehören überarbeitet. Auch ein genereller Lebensmittelkrisenplan müsse vom zuständigen Minister Rupprechter (ÖVP) erstellt werden. Österreich sei bei Lebensmitteln mittlerweile zu stark vom Ausland abhängig.

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