Fischbestände durch Räuber bedroht

Die heimischen Fischer warnen, dass Räuber wie der Kormoran oder die Gänsesäger die oberösterreichischen Fischbestände massiv gefährden würden. Mehr als die Hälfte der Fischarten sei bereits bedroht oder ausgestorben.

Es sei ein Räuber, auf den die heimische Fischwelt nicht vorbereitet ist. Die Ausbreitung des Gänsesägers, einem Verwandten der Stockenten, lässt bei den oberösterreichischen Fischern die Alarmglocken schrillen.

Junger Gänsesäger frisst bis zu 6.000 Fische

„Ein kleiner Gänsesäger frisst alleine in den ersten Lebenswochen bis zu 6.000 kleine Fische. Ein Gänsesäger bekommt bis zu 17 Junge“, sagte Landesfischermeister Siegfried Pilgerstorfer. Man könne sich also ausrechnen, wie viel Nahrung eine kleine Gänsesägerfamilie braucht, so Pilgerstorfer.

39 von 64 Fischarten ausgestorben

Bereits jetzt seien 39 von 64 Fischarten in Oberösterreich bedroht oder ausgestorben. Und Kraftwerksbauten und Uferregulierungen würden die Fischbestände so unter Druck setzen, dass sie den Räubern nichts mehr entgegenzusetzen hätten.

„In den kleinen Flussläufen haben wir fast zur Gänze die Fischbestände verloren“, sagte Pilgerstorfer. Besonders die Forellen und die Groppen seien stark zurückgedrängt worden. In den größeren Gewässern sei vor allem der Kormoran für die Dezimierung des Fischbestands verantwortlich, so Pilgerstorfer.

Die Fischer fordern unter anderem, Räuber wie die Kormorane außerhalb von Naturschutzgebieten zum Abschuss freizugeben, um die Fischbestände zu schützen.