Linzerin entgeht Anschlag in Brüssel

Bei Anschlägen in Brüssel sind am Dienstag 30 Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Österreicher dürfte laut letzten Infomationen keine unter den Opfern sein. Auch die Linzerin Silvia Aumair entging dem Attentat.

Sie hätte wirklich Glück gehabt, sagte Silvia Aumaier am Dienstag gegenüber dem ORF Oberösterreich. Sie arbeitet in der Presseabteilung des europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses. Auf ihrem täglichen Arbeitsweg liegt auch die U-Bahn-Station Maelbeek. Jene U-Bahn-Station, an der mindestens zehn Menschen bei der Bombenexplosion getötet wurden.

„Es hätte auch mich erwischen können“

Dienstagfrüh verließ die Linzerin ihr Haus allerdings früher als üblicherweise. Ein Zufall, der ihr möglicherweise das Leben rettete, so Aumair. „Wenn ich spät dran gewesen wäre, hätte es vielleicht mich auch erwischt.“

„Bevor ich das Haus verlassen habe, hörte ich schon, dass am Flughafen ein Bombenattentat war." Ihren Weg in die Arbeit ging Silvia Aumair dann zu Fuß, das Attentat war aber bereits überall spürbar: „Unser Büro und alle Gebäude sind abgesperrt, die Menschen sind entsetzt, alle telefonieren und lesen ununterbrochen ihre E-Mails.“

Auch in Österreich große Sorge

Auch in Österreich sei die Sorge groß, erzählte Silvia Aumair. „Mich haben bereits Leute aus Österreich angerufen, ob ich eh gesund bin. Es ist eine wirklich tragische Situation hier.“

Nach derzeitigen Informationen des Außenministeriums sind keine Österreicher unter den Opfern, 4.000 Auslandsösterreicher sind in Brüssel registriert.

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Silvia Aumair im Gespräch mit ORF-Redakteurin Nicole Erl

Botschafter: „Brüssel steht unter Schock“

Jürgen Meindl, der aus Leonding stammende österreichische Botschafter in Belgien, sagte Dienstagmittag gegenüber dem ORF OÖ: „Brüssel steht unter Schock und ist in einem Ausnahmezustand. Wir versuchen jetzt natürlich, so schnell wie möglich Informationen zu bekommen, ob Österreicher von den Anschlägen betroffen sind. Wir stehen in engem Kontakt mit den belgischen Behörden, haben aber derzeit keine Hinweise darauf, dass Österreicher betroffen sind. Wir haben mit dem Außenministerium einen Krisenstab eingerichtet. Wir haben Kontakt mit den Österreichern und schicken SMS an die Auslandsösterreicher, um sie zu informieren. Derzeit kann man sich teilweise frei bewegen, aber es kommt immer wieder zu Polizeikontrollen.“

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Botschafter Jürgen Meindl zur Situation in Brüssel

„Alle Arbeitskollegen aus Österreich wohlauf“

Thomas Thaler, der Büroleiter des EU-Parlamentariers Paul Rübig (ÖVP), sagte am Vormittag gegenüber dem ORF Oberösterreich: „Momentan bin ich in unserem Büro im Europäischen Parlament. Wie mir berichtet wurde, sind alle Arbeitskollegen aus Österreich wohlauf. Wir verfolgen die Situation derzeit natürlich auf sozialen Medien. Die Sicherheitskontrollen sind derzeit angehoben, alle Personen werden penibel kontrolliert. Derzeit ist sehr viel Polizei und Militär in der Stadt unterwegs. Aber ein mulmiges Gefühl bleibt natürlich.“

Telefon-Hotline eingerichtet

Das Außenamt in Wien hat eine Telefon-Hotline eingerichtet, weil die Handynetze am Dienstag in Brüssel überlastet waren: 050 11 50 44 11.

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