Beginn von Welldorado-Prozess steht fest

Es ist offiziell: Im Mai oder Juni wird die Welser Welldorado Affäre ein Fall für das Gericht. Es geht um die Unterschlagung von rund 370.000 Euro. Hauptverdächtig ist eine Kassiererin, mitangeklagt sind aber auch der Abteilungsleiter und sein Stellvertreter.

Vergangene Woche wies das Oberlandesgericht Linz die Einsprüche von zwei der Beschuldigten gegen die Anklage zurück. Damit ist die Anklage der Staatsanwaltschaft rechtskräftig. Sie lautet im Fall der Hauptangeklagten, der ehemaligen Kassiererin im Freibad Welldorado, auf Veruntreuung.

Strafrahmen: ein bis zehn Jahre

Der zweiten Kassiererin und den beiden Vorgesetzten wird vor Gericht Beteiligung bei der Veruntreuung vorgeworfen. Strafrahmen in allen Fällen: ein bis zehn Jahre. Gerlinde Hellebrand, Sprecherin der Landesgerichts Wels, erklärte auf ORF Anfrage, dass der Prozess im Mai oder Juni beginnen werde. Sie rechnet aufgrund der Komplexität des Falles mit einer längeren Verfahrensdauer.

Insgesamt 377.000 Euro veruntreut

Ins Rollen gekommen war die Welldorado Affäre durch ein anonymes Schreiben an die Welser Magistratsdirektorin Renate Kamleithner im November 2014. Darin wurde berichtet, dass seit Jahren Eintrittsgelder des städtischen Freibades Welldorado unterschlagen werden.

Bad Welldorado in Wels

Thomas Psutka

Der Skandal rund um das Freibad schlug nicht nur in Wels hohe Wellen

Bei den folgenden Untersuchungen durch das Kontrollamt der Stadt Wels und in der Folge der Staatsanwaltschaft, wuchs die Summe stetig an. Unter dem Strich ging es zum Schluss um eine Summe von 377.000 Euro. Die Kassiererin wurde fristlos entlassen, der Abteilungsleiter und sein Stellvertreter wurden versetzt.

Die Ermittlungen ergaben nämlich auch, dass sie bereits im August 2014 von den Unterschlagungen erfahren hatten - ohne es weiter zu melden. Beide sind Beamte, gegen beide wurde ein Disziplinarverfahren eingeleitet.

Abteilungsleiter versetzt

Diese Verfahren ruhen derzeit bis zum Abschluss der Gerichtsverhandlung, bestätigte der Welser Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ). Der ehemalige Abteilungsleiter arbeitet inzwischen in einer anderen Magistratsabteilung. Sein Stellvertreter ist bereits in Pension. Wie es mit den beiden Disziplinarverfahren weitergeht, hängt auch vom Ausgang des Strafprozesses ab.

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