Kranke Welpen als gesund verkauft

Hundezüchter aus dem Bezirk Rohrbach sollen trotz - nicht rechtskräftiger - Verurteilung weiterhin kranke Welpen als gesund verkauft haben. Nun wurden nach einer Anzeige bei einer Hausdurchsuchung etliche Tiere abgenommen.

Hunde, denen jeweils ein Auge fehlt und die durch die ausgebliebene Behandlung unter Schmerzen leiden: Das sind nur zwei der Patienten, die im Linzer Tierheim aufgepäppelt werden, erzählt die Pressesprecherin Inge Eberstaller: „Wer jetzt noch überlebt, wissen wir nicht genau. Das ist ein Langzeitprogramm.“

Hunde in Katzenkäfigen im Auto

Eine Schildkröte zwischen Lattenrost und Matratze gestopft, Katzen in einem verrauchten Raum mit lebensbedrohlicher Ammoniakkonzentration, drei Hunde in Katzenkäfigen im Auto, etwa 50 verhaltensgestörte und mit Bisswunden versehene Hunde, alles kotverschmiert, begleitet von erbärmlichem Uringestank - so schildern Ermittler und Tierretter die Szene bei der Hausdurchsuchung.

„Unangekündigte Hausdurchsuchung war nötig“

Dazu sagte Philip Christl von der Staatsanwaltschaft Linz gegenüber dem ORF Oberösterreich: „Eine Hausdurchsuchung findet immer dann statt, wenn es gilt, Beweise zu sichern und wenn damit zu rechnen ist, dass dies anders nicht möglich ist. In diesem Fall war es so, und es war wichtig, dort unangekündigt eine Durchsuchung durchzuführen, um nicht zu ermöglichen, dass Welpen verbracht oder versteckt werden.“

Übergabe des Hundes auf Parkplatz

Seit Jahren betreiben die Deutschen einen Welpenhandel im Internet. Als Herkunftsort ist Passau vermerkt. Deshalb hat auch eine Deutsche auf eine der Kleinanzeigen reagiert. Hektisch sei die Übergabe auf einem Parkplatz in Passau gewesen, erzählte sie. Die vierfache Mutter wirft der Hundeverkäuferin vor, die Verkaufssituation manipuliert zu haben. Erst im Auto habe sie die Flöhe entdeckt. Mittlerweile seien etliche Krankheiten bei dem Mopswelpen diagnostiziert worden. Die Frau erstattete Anzeige.

Mit Tierhalteverbot in Deutschland belegt

Insgesamt werden nach der Hausdurchsuchung neun Hunde, vier Schildkröten und zwei Katzen abgenommen. Die deutsche Züchterin ist in Deutschland fünfmal verurteilt und mit einem Tierhalteverbot belegt. Im Juni des Vorjahres sind die beiden am Landesgericht Linz erstmals zu nicht rechtskräftigen Haftstrafen verurteilt worden. Das Paar hat Berufung eingelegt. Nun wird erneut ermittelt. Etliche Zeugen gibt es bereits. Weitere Abnehmer der Hunde werden gebeten, sich bei den Polizeidienststellen melden.