Vier Jahre unbedingt für Bankräuber

Am Landesgericht Linz sind am Dienstag drei Bankräuber verurteilt worden. Der Haupttäter fasste vier Jahre unbedingte Haft aus. Seine Komplizen bekamen bedingte Freiheitsstrafen. Alle Urteile sind rechtskräftig.

Dem 26-jährigen Haupttäter wurde vorgeworfen, mit zwei Helfern – ein 29-jähriger Mann und eine 22-jährige Frau – für den Überfall auf eine Nettingsdorf Bank am 19. Oktober 2015 verantwortlich zu sein. Er bedrohte dabei die Anwesenden, drei Angestellte sowie eine Kundin, mit einer schwarzen Faustfeuerwaffe und forderte Geld. Die Beute - rund 24.000 Euro - stopfte er in einen roten Plastiksack. Dann flüchtete er auf einem Motorrad. Mehr dazu in Überfall auf Sparkasse - Verdächtiger gefasst (ooe.ORF.at; 19.10.15)

90 Minuten nach Überfall gestellt

Aber nur rund 90 Minuten später schnappte ihn die Polizei im Parkdeck eines nahegelegenen Einkaufszentrums. Der Täter wollte dort in einem Pkw warten bis die intensive Fahndung beendet wird. Neben ihm saß am Dienstag der 29-Jährige auf der Anklagebank, dem vorgeworfen wurde, er habe den unmittelbaren Täter unterstützt indem er mit ihm den Tatort ausgekundschaftet, Ratschläge erteilt, eine Tatwaffe zur Verfügung gestellt sowie bei der Flucht geholfen habe.

Außerdem soll er die 22-Jährige zu falschen Aussagen bei der Polizei angestiftet haben. Diese hat dann tatsächlich vor den Beamten erklärt, den Täter kenne sie nicht.

„Sie kommen um einiges billiger davon ...“

Der Räuber fasste vier Jahre Haft unbedingt aus, sein Helfer vier Jahre und neun Monate unbedingt. „Sie kommen um einiges billiger davon, als das letztes Jahr noch der Fall gewesen wäre“, sagte der Richter bei der Urteilsverkündung. Die Untergrenze für derartige Verbrechen ist mit Jahresbeginn von fünf Jahren auf ein Jahr gesenkt worden. Die Obergrenze liegt weiterhin bei 15 Jahren. Die Frau kam mit bedingten zwei Monaten Haft davon.