Linz Textil: Aus für Spinnerei in Linz
Der Grund sei, dass die Lenzing AG 2016 das von ihr gelieferte Vorprodukt Zellwolle stark zurückfahren wolle. Das gab die Linz Textil am Mittwoch bekannt.
Produktion des Basismaterials stark zurückgefahren
Die Lenzing AG hatte der Linz-Textil-Gruppe Ende August 2015 mitgeteilt, dass sie im Verlauf des ersten Halbjahres 2016 die Textilfaser „Zellwolle glänzend“ in Lenzing stark zurückfahren und das Linz-Textil-Volumen zirka auf die Hälfte reduzieren werde. Diese Faser ist das dominante Basismaterial für die Garnherstellungsaktivitäten der Linz-Textil-Gruppe. Obendrein gab es erneut eine Preiserhöhung.
45 Mitarbeiter müssen gehen
Seither liefen Gespräche mit Lenzing, die aber nicht zu dem gewünschten Ergebnis geführt hätten, berichtete der für den Finanzbereich zuständige Geschäftsführer der Linz Textil GmbH, Otmar Zeindlinger, auf Nachfrage. Deshalb werde mit Ende Juni kommenden Jahres die Garnproduktion in der Spinnerei Linz geschlossen und der Produktionsbetrieb stillgelegt. 45 Mitarbeiter müssen gehen. Für sie werde in Abstimmung mit der Belegschaftsvertretung ein Sozialplan erstellt. Der Anfang September als Folge einer Schrumpfung formulierte Umsatzrückgang um bis zu 20 Prozent „kann durchaus sein“, sagte Zeindlinger.
Teil nach Kroatien und Landeck verlagert
Ein Teil der bestehenden bisherigen Produktionskapazität werde zum kroatischen Tochterunternehmen Predionica Klanjec d.d.o. sowie möglicherweise zur Spinnerei Landeck verlagert. Die Bereiche Marketing und Vertrieb sowie ein Großteil der Transport- und Lagerlogistik bleiben von der Produktionsverlagerung unberührt und werden weiterhin am Unternehmensstandort in Linz zentral zusammengefasst sein. Die Spinnerei in Linz ist ein Lieferant für die Weberei am Standort, wo auch andere Garne unter anderem aus Baumwolle verarbeitet werden.
„Produkte in Lenzing-Qualität“ als Marke
Ein Ersatz der Lenzing-Faser durch andere wäre grundsätzlich möglich, weil Viskose weltweit erzeugt wird, bestätigte Zeindlinger. Doch Lenzing und Linz Textil seien seit Jahrzehnten in einer engen Verbindung gestanden. Ihre Produkte „in Lenzing-Qualität“ seien geradezu als „Marke“ etabliert. Außerdem sei die räumliche Nähe ein wichtiger Faktor gewesen. Ein Zukauf aus Übersee müsste im Container statt per Waggon geliefert werden.