Schwanensee-Premiere am Landestheater
„Leidenschaft" ist wohl das Stichwort, auf dem Mei Hong Lin als Ballettdirektorin des Landestheaters ihre Choreografie aufbaut. Es ist das Leiden, die Zerrissenheit, es sind die seelischen Nöte und Ängste im Leben des Komponisten Peter Iljitsch Tschaikowsky, die Mei Hong Lin in seinem berühmtesten Ballett wiedergespiegelt sieht: Es kommt sehr häufig vor, dass Künstler das verpacken, was ihnen im realen Leben wichtig ist, und was sie erlebt haben.“
Landestheater Linz/Tom Mesic
Schwäne werden zu Symbolfiguren
Und so werden die Schwäne im Ballett zu Symbolfiguren für die wichtigsten Menschen im Leben Tschaikowskys: die früh verstorbene Mutter, Bruder, Schwester, Mäzenin, Geliebter. Der weiße Schwan wird zum Schutzengel, der schwarze Schwan steht für die ungeliebte Ehefrau, der Lehrer, der ihn zuerst fördert und später sein schärfster Konkurrent wird, für den Zauberer.
Kinder der Tanzakademie auf der Bühne
Das russische Märchen wird in der ersten Premiere der neuen Spielzeit am Musiktheater zur Plattform für Tschaikowskys Seelenzustände. Von daher kommt auch der Nebensatz zum Titel des Balletts von Mei Hong Lin: „Schwanensee - dort wo wir nicht sind“. Zu ergänzen wäre: Wo wir aber gerne sein möchten. Premiere ist am Samstag, und erstmals stehen dann auch Kinder der neugegründeten Tanzakademie am Landestheater auf der Bühne.