SPÖ: Wahlanalyse erst nach Stichwahl

Die SPÖ OÖ konzentriert sich nach der Wahl vorerst auf die Bürgermeisterstichwahl am 11. Oktober. Erst dann werde das Wahlergebnis analysiert, sagte Parteichef Reinhold Entholzer am Montag nach dem Landesparteivorstand.

Weitreichende Beschlüsse hat der SPÖ-Landesparteivorstand in einer ersten Reaktion auf das Wahldebakel nicht gefasst - und auch nicht über einen neuen Parteichef diskutiert.

Entholzer hat nicht einmal die Vetrauensfrage gestellt oder stellen müssen. Warum, erläuterte der Linzer Bürgermeister, Klaus Luger, so: „Die Probleme sind viel tiefgründiger, sind sehr, sehr vielschichtig und sind nicht mit dem Wechsel oder Austausch einer Person zu bewältigen. Die Krise der Sozialdemokratie geht weit, weit tiefer.“

„SPÖ oft nicht mehr auf Seite der Arbeitenden“

Die Vorsitzende der Sozialistischen Jugend, Fiona Kaiser, ergänzte: „Es geht vor allem darum, dass die SPÖ oft nicht mehr die Interessenvertretung macht, für die sie eigentlich gegründet worden ist. Also bedingungslos auf der Seite der arbeitenden Menschen zu stehen. Das ist aber nicht nur ein Thema in Oberösterreich, sondern auch ein bundespolitisches Thema.“

„Mitgestalten, aber nicht um jeden Preis“

Die Koalitionsverhandlungen auf Landesebene will die SPÖ mit einem sechsköpfigen Verhandlungsteam führen. Seine Partei wolle mitgestalten, sagt Parteivorsitzender Entholzer, aber nicht um jeden Preis. Und die SPÖ werde, wie schon angekündigt, im Landtag den ÖVP-Chef Josef Pühringer als Spitzenkandidaten der stimmenstärksten Partei zum Landeshauptmann wählen.

Zunächst Konzentration auf Bürgermeisterstichwahl

Inhaltlich werde sich die SPÖ in den nächsten zwei Wochen vorerst auf die Bürgermeisterstichwahl am 11. Oktober konzentrieren, betonte Entholzer: „Wir haben 35 Bürgermeisterkandidaten noch in der Stichwahl, die wir natürlich aktiv unterstützen wollen. Das ist unser vorrangiges Ziel. Ich werde dann am 12. Oktober im Parteivorstand einen klaren Fahrplan vorlegen, wie wir uns auf den Landesparteitag im Jänner vorbereiten.“

Und am 12. Oktober fallen dann im Landesparteivorstand möglicherweise auch deutlichere Worte zum schlechtesten Wahlergebnis in der Zweiten Republik, was am Montag von einigen Spitzenfunktionären vermisst wurde.

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