Weniger Pleiten im ersten Halbjahr

Weniger Firmenpleiten meldet der alpenländische Kreditorenverband für das erste Halbjahr 2015. Verglichen mit 2014 gebe es aber wenig Grund zur Freude, den von den größten Firmenpleiten bundesweit, gab es gleich zwei in Oberösterreich.

245 Insolvenzen gab es im ersten Halbjahr 2015 und damit fast ein Drittel weniger als im Vorjahr. Mehr als jedes dritte Unternehmen musste tatsächlich geschlossen werden, da sich die Unternehmer nicht einmal 4.000 Euro für das nötige Gerichtsverfahren leisten konnten.

135 Millionen Euro Passiva

Die insgesamt angehäuften Passiva, das ist größtenteils Geld, das von den Firmen an andere noch bezahlt werden sollte, betrugen von allen Firmen 135 Millionen Euro - das sind immerhin zehn weniger als 2014.

Einige insolvente Firmen sind jedoch große Brocken. Allen voran die Bäckereigruppe Ring, bestehend aus insgesamt acht Unternehmen mit rund 40 Millionen Euro Passiva, zugleich die größte Pleite in ganz Österreich. Millionenpleiten meldeten auch Möbelbauer Gruber und Schlager aus Ort im Innkreis mit über sieben Millionen Euro Passiva, Peter Lössl aus Vorchdorf, ein Unternehmen für Feuerverzinkungen mit knapp sieben Millionen oder auch die Verwaltungsgesellschaft des Asamer-Schlosses am Mondsee mit knapp sechs Millionen Euro Passiva.

Viele Mitarbeiter betroffen

Ring ist auch mit 470 betroffenen Mitarbeitern die größte Pleite, gefolgt von Tankstellenausrüster GIA aus Braunau mit 116 Mitarbeitern. Seit einer Woche steht laut den Innviertlern fest, dass das Unternehmen weitergeführt wird. Auch bei Teilen der Ring-Bäckerei soll es weitergehen.

Die meisten der zehn großen Pleitefirmen wurden jedoch bereits geschlossen oder werden noch geschlossen. Bei kleineren Pleiten geht es nach einem Sanierungsverfahren bei jedem vierten Unternehmen weiter, heißt es vom Kreditorenverband. Dieser sagt auch, dass jede zweite Insolvenz von Gläubigern angemeldet wird, also von jemandem der schon lange auf Geld der betroffenen Unternehmen wartet.