Linzer Uni bekommt „Institute of Technology“

Die Pläne für das „Linz Institute of Technology“ (LIT), das die Linzer Johannes Kepler Universität als internationales Lehr- und Forschungszentrum erweitern soll, sind am Montag der Öffentlichkeit vorgestellt worden. Die Gründung soll im Herbst erfolgen.

Mit dem neuen Institut werde die Aufbauarbeit der vergangenen Jahre fortgesetzt, sagte der scheidende Rektor Richard Hagelauer bei der Präsentation. Meinhard Lukas, der ihm im Herbst nachfolgen wird, erinnerte an die Pionierrolle der Linzer Uni, die unter anderem das erste Mechatronik-Studium Europas angeboten hat. Das LIT sei als „Plattform aller ingenieurwissenschaftlicher Studien an der Johannes Kepler Universität“ gedacht und als „Allianz für den technologischen Fortschritt im Bundesland“, an der alle wesentlichen Stakeholder - Uni, Land, Stadt und Industrie - beteiligt sind.

Erster Schwerpunkt wird auf Medizintechnik gesetzt

Das „Linz Institute of Technology“ werde alle zwei Semester einen Schwerpunkt zu einem speziellen Thema setzen - als erstes stehen intelligente Produktionsprozesse und Medizintechnik am Programm. Dafür sollen jeweils eine internationale Kapazität als Gastprofessor nach Linz geholt und Stellen für junge Wissenschafter weltweit ausgeschrieben werden. Die Patenschaft dieser speziellen Semester soll immer ein oberösterreichischer Industriebetrieb übernehmen. Als Beiratsvorsitzender wurde voestalpine-Generaldirektor Wolfgang Eder - aktuell auch Präsident des Weltstahlverbandes - gewonnen.

Technik soll wieder mehr in den Mittelpunkt rücken

Das Land steuert eine Million Euro pro Jahr bei, die Stadt Linz 100.000. „Ein Vielfaches“ wünscht sich Lukas im Rahmen der Leistungsvereinbarung 2016-18 vom Bund. Auch wenn der Name LIT wohl Anleihe beim renommierten MIT (Massachusetts Institute of Technology) im amerikanischen Cambridge nimmt: Als konkretes Vorbild diente das „Best-Practice-Modell RICAM“ (Johann Radon Institut für Numerische und Angewandte Mathematik) an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, so Lukas. Er will mit dem „Linz Institute of Technology“ eine Marke schaffen, um die Technik an der Linzer Universität wieder mehr in den Fokus zu rücken - nicht zuletzt, nachdem die neue Medizinfakultät zuletzt im Zentrum der Aufmerksamkeit gestanden ist.

„Wir werden Geschichte schreiben“

Politik und Industrie, der die jährlich rund 500 Absolventen der technisch-naturwissenschaftlichen Fakultät zu wenig sind, zeigten sich zufrieden: Der Präsident der Industriellenvereinigung OÖ, Axel Greiner, bezeichnete das neue Institut als „Meilenstein für die Weiterentwicklung der Industrie am Standort OÖ“. Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) sieht „ein wichtiges Stück Standortsicherung“, der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) ein „Zukunftsprojekt“ und Bildungs-Landesrätin Doris Hummer (ÖVP) ist sogar sicher: „Wir werden Geschichte schreiben.“

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