Verweildauer auf Lawinen-Seite „viel zu kurz“

Variantenfahrer nehmen sich kaum Zeit zur Einschätzung der Lawinenlage. Das hat die Bergrettung OÖ über eine Analyse des Internet-Verhaltens der Wintersportler herausgefunden. Acht bis 15 Sekunden wird die Seite durchschnittlich angesehen.

Aufgrund der zum Teil tödlichen Lawinenunfälle in den letzten Wochen hatten Experten dafür plädiert, die Warnstufen anders zu benennen oder mehr Stufen einzuführen. Davon hält der Lawinenreferent der Bergrettung OÖ angesichts dieser Analyse nichts.

In Stufe 3 passiert am meisten

Wie viel Zeit verbringen Variantenfahrer vor ihrer Tour auf der Internet-Seite des Lawinenwarndienstes? Acht bis 15 Sekunden, wie eine Analyse jetzt gezeigt hat. „Viel zu wenig, um zu erkennen, welche Gefahren tatsächlich in der Natur lauern“, sagt Helmut Steinmaßl, der Lawinenreferent der Bergrettung OÖ.

In der Stufe 3, die als „erheblich“ bezeichnet wird, passiere am meisten. Denn hier seien die Detailbeschreibungen wichtig, gebe es Neuschnee, Verfrachtung usw. Der Ruf von Experten nach mehr Lawinenwarnstufen oder anderen Bezeichnungen wie etwa statt „erheblich“ „groß“, hält Steinmaßl angesichts der Internet-Analyse für unnötig. Denn geschützt sei nur der, der auch die Details der jeweiligen Lawinenwarnstufe liest, und dafür sei zumindest eine Minute nötig.

Wissen hilft bei Einschätzung

Dieses Wissen helfe bei der Einschätzung, so der Lawinenreferent. Die Variantenfahrer würden wacher durch die Landschaft gehen und damit eher potentiell gefährliche Hänge meiden.

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