Streit um Ärztegehälter: Was bisher geschah

Weit auseinander liegen nach wie vor die Vorstellungen von Land und Ärztevertretern, wenn es darum geht, wie lange Spitalsärzte arbeiten und wie viel sie verdienen sollen. Die Arbeitszeiten müssen seit Jahresbeginn einer EU-Richtlinie entsprechen.

Eine seit fast zwölf Jahren bekannte EU-Richtlinie schreibt vor, dass Spitalsärzte nicht mehr als 48 Stunden pro Woche arbeiten dürfen. In Österreich wurde es lange verabsäumt, diese Richtlinie umzusetzen. Während man sich in sieben Bundesländern noch vor dem Jahreswechsel einigen konnte, gab es in Oberösterreich und auch in Kärnten keine Lösung.

Dienste von bis zu 72 Stunden

Bis zu 72 Stunden wöchentlich haben die Spitalsärzte bisher gearbeitet. Jetzt sind es 48, streng nach Vorschrift. Dadurch brauche es mehr Ärzte, sonst müssen Patienten längere Wartezeiten in Kauf nehmen, hieß es Anfang Dezember. Viele angehende Ärzte würden ohnehin ins attraktivere Ausland abwandern.

Gesundheitsreferent, Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) schlug daraufhin vor, bestimmte Aufgaben an Pfleger zu übertragen und die Gehälter gleichmäßiger zu verteilen – davon sollten jüngere Ärzte profitieren. Mit Zuschlägen wollte er die Spitalsärzte vorläufig motivieren, trotzdem mehr als 48 Stunden zu arbeiten.

Drei von 3.200 Ärzten waren für Pühringers Lösung

Das lehnten die Ärztevertreter ab. Am Montag wurde bekannt, dass von den 3.200 oberösterreichischen Spitalsärzten nur drei Pühringers Lösung zustimmten.

Alle anderen arbeiten seit 1. Jänner höchstens 48 Stunden, wodurch planbare Operationen teilweise verschoben werden müssen. Akut- oder Notfälle werden laut den Ärzten weiterhin sofort behandelt.