Verhandlungen über Ärztedienste

Ärztekammer und Spitalsvertreter beginnen am Dienstag die Verhandlungen über neue Arbeitszeit- und Gehaltsmodelle. Ab 2015 dürfen Spitalsärzte maximal 48 Stunden pro Woche arbeiten. Damit es zu keinen Gehaltseinbußen kommt, verlangen die Ärzte höhere Gehälter.

Die Ärztekammer hat schon vor dem Wochenende die Rute ins Fenster gestellt. Ab Jänner werde es längere Wartezeiten in den Spitälern geben, weil die Ärzte eben nur mehr 48 Stunden pro Woche zur Verfügung stehen, statt wie bisher bis zu 72 Stunden. Die Möglichkeit freiwillig weiter Überstunden zu machen, wie es eine Übergangslösung bis 2021 vorsieht, schließt Ärztekammerpräsident Peter Niedermoser aus. Dazu sehe er unter seinen Kollegen keine Bereitschaft.

Gesamtpaket als Vorschlag

Die Ärzte wollen den Krankenhausvertretern, allen voran Landeshauptmann und Gesundheitsreferent Josef Pühringer (ÖVP) für die landeseigenen GESPAG-Häuser, gleich zu Beginn ein Gesamtpaket als Vorschlag vorlegen. Ob das auch mehr Grundgehalt für die Mediziner vorsieht, wollte Niedermoser vorab nicht sagen. Medienberichte sprechen von einem Plus von 1.200 Euro pro Monat.

Pühringer: „Zeitdruck herausnehmen“

Es gelte attraktive Rahmenbedingungen im österreichischen, europäischen Vergleich zu schaffen, wenn man ein Abwandern der Ärzte verhindern wolle, so Niedermoser. In die Karten will sich auch Pühringer nicht schauen lassen - außer, dass er den Zeitdruck herausnehmen will. Er will den Ärzte vorschlagen, zumindest in den ersten Monaten 2015 freiwillig mehr Überstunden zu machen und das auch honorieren.

In diesen Monaten soll dann in Ruhe ein neues Entlohnungs- und Arbeitszeitmodell ausverhandelt werden. Von Niedermoser kommt dazu ein „Nein“. Die neue Arbeitszeitvorschrift für Ärzte gelte schon seit 2003. Es wäre also genug Zeit für neue Verhandlungen gewesen.