Ärztekammer kritisiert Spitalsreform

Nach dem Verschwinden von Gewebeproben aus dem AKH Linz, die auf dem Postweg in ein deutsches Labor verloren gingen, kommt nun Kritik von der oö. Ärztekammer. Die Standesvertreter fordern eine Rücknahme der geplanten Spitalsreform.

Die prekäre Situation im Institut für Pathologie des AKh Linz sei die Folge einer unüberlegten Planung und inadäquaten Ausführung der Spitalsreform, heißt es von der Ärztekammer.

Nach der Pensionierung des Leiters habe es jahrleang nur Übergangslösungen gegeben, vier Fachärzte haben aufgrund der unsicheren Situation das Institut verlassen. Dem verbleibenden Team sei es nicht mehr möglich gewesen, die Diagnostik durchzuführen.

„Diagnostik sollte in Linz durchgeführt werden“

Die Versendung von Gewebeproben ins Ausland sei aber trotzdem nicht notwendig, kritisiert Universitätsprofessor Primar Sigurd Lax, der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Pathologie. Die Diagnostik könnte in Österreich durchgeführt werden und sollte auf alle Fälle im AKH in Linz erfolgen.

Doch bei der Spitalsreform seien eben keine Fachexperten zu Rate gezogen worden, kritisiert Lax. Dabei drohe nun eine weitere Schwächung der oberösterreichischen Pathologiestruktur, konkret durch die Abwertung der Institute Vöcklabruck, Ried und Steyr zu Departments - mit weiter verheerenden Auswirkungen auf die Personalstruktur. Eine Kritik, die bislang von verantwortlicher Stelle aber zurückgewiesen worden sei.

Pühringer weist Vorwürfe zurück

Auf eine oberösterreichische Lösung bei künftigen Probenuntersuchungen von Krebspatienten hofft Gesundheitsreferent und Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) und wies gleichzeitig die Vorwürfe zurück. Das AKH habe die Proben deshalb ins Ausland geschickt, weil es aus Oberösterreich Absagen gegeben habe. Er hoffe jedoch, dass die Proben künftig in Oberösterreich untersucht werden können, so Pühringer.

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