Zu wenig gegrillt: Schweinepreise sinken

Die Preise für Schweinefleisch sinken immer weiter und decken inzwischen nur mehr die Produktionskosten. Gründe für den Preisverfall sind der Einfuhrstopp in Russland und das schlechte Wetter im Sommer – zu viele Griller blieben kalt.

Für die meisten gehören zwei Dinge zum Grillen: Schönes Wetter und Schweinefleisch. Schönes und heißes Wetter gab es aber kaum in diesem Sommer und das haben auch die Schweinebauern zu spüren bekommen. In den vergangenen Monaten wurde deutlich weniger Schweinefleisch als im Vorjahr verkauft.

Keine Exporte nach Russland

Das Grillen ist aber noch das kleinere Problem der Bauern. Schwerer wiegt, dass Russland seit März kein Schweinefleisch aus der EU importiert. Das bedeutet wiederum ein Überangebot innerhalb der EU und sinkende Preise. Derzeit liegt der Preis 15 Prozent unter dem des Vorjahres und deckt damit gerade einmal die Produktionskosten. Verdienen lasse sich mit Schweinefleisch derzeit nichts mehr, klagt Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Reisecker und spricht von einer „ruinösen Situation“.

Einnahmen in der Höhe von 50 Millionen Euro sollen den Schweinebauern Österreichs entgehen, so die Berechnungen der Landwirtschaftskammer. Oberösterreich ist von der Situation besonders betroffen, weil hier 40 Prozent der österreichischen Schweineproduzenten beheimatet sind.

Hilfe von der EU wird gefordert

Um die ausgefallenen Exporte nach Russland aufzufangen, wurde im Landwirtschaftsministerium eine eigene Task Force eingerichtet, die vor allen neue Absatzmärkte erschließen soll. Besonders gefordert sieht Reisecker aber die EU. Brüssel müsse den Bauern jetzt helfen, denn die schwierige Marktsituation betreffe den gesamten europäischen Markt. Die Kühlhäuser sind voll und derzeit sei auch nicht mit einem Steigen der Marktpreise zu rechnen.

Hier müsse die EU einspringen, und zwar mit massiven Geldmitteln, die für den gesamten europäischen Markt in die Milliarden gehen können. Immerhin sei Brüssel bei der Bankenkrise mit enormen Beträgen eingesprungen, da müsse man auch den Schweinefleischproduzenten helfend zur Seite stehen, so der Landwirtschaftskammerpräsident.

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