MAN verordnet Werk in Steyr Kurzarbeit

Beim Lkw-Bauer von MAN in Steyr sollen ab Oktober für vorerst sechs Monate rund 2.000 der 2.400 Beschäftigten kurzarbeiten, so ein Bericht der „Oberösterreichischen Nachrichten“ (Onlineausgabe). Als Grund wurde unter anderem die Ukraine-Krise angegeben.

Die Belegschaft wurde am Montag über die Kurzarbeit informiert, die vorerst bis Anfang Jänner geplant ist. Die genaue Ausgestaltung, etwa wie viel die Reduktion der Arbeitszeit beträgt, ist noch Gegenstand von Verhandlungen mit dem Arbeitsmarktservice (AMS). Österreichweit waren per Ende August rund 1.300 Beschäftigte in 14 Unternehmen auf Kurzarbeit, teilte das AMS auf APA-Anfrage mit.

Weniger Aufträge und Krisen

MAN-Unternehmenssprecher Stefan Klatt begründete die Maßnahme mit der „allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung in Europa“. Die Auftragseingänge seien gesunken, beziffern wollte er den Rückgang nicht. Die Ukraine-Krise und die Sanktionen gegen Russland sieht er nicht als Hauptgrund für die Kurzarbeit. „Der Gesamtmarkt ist nicht gut“, Nachsatz: „Russland auch nicht.“ Laut den „Oberösterreichischen Nachrichten“ (Onlineausgabe) rechnet man bei MAN nicht damit, dass 500 für den russischen Markt vorgesehene Lkws tatsächlich noch heuer in Auftrag gegeben werden.

„Die Russland-Krise hätten wir mit unserem Arbeitszeitmodell noch durchgebracht“, ist Betriebsratsvorsitzender Erich Schwarz überzeugt. Aber die Situation sei in ganz Europa schlecht, betonte auch er. Im vierten Quartal falle eine Monatsproduktion weg.

Belegschaft nicht überrascht

Die Belegschaft sei nicht überrascht gewesen, sagte Schwarz, die Situation habe sich bereits seit längerem abgezeichnet. „Wir haben seit zwei Wochen mit dem Unternehmen verhandelt.“ Die durchschnittlich 80 Lkws, die pro Tag hergestellt werden müssten, um Werk und Belegschaft auszulasten, seien zuletzt nicht mehr abgesetzt worden. „Wir haben gehofft, dass sich die Lage über den Betriebsurlaub entspannt“, das sei aber nicht eingetreten, so Schwarz.

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