Oberbank klagt gegen Hypo-Schuldenschnitt

Die börsenotierte Oberbank mit Zentrale in Linz wird gegen den umstrittenen Schuldenschnitt auf landesgarantierte Nachranganleihen der notverstaatlichten Hypo Alpe Adria klagen. Das hat Bankchef Franz Gasselsberger am Mittwoch bei einer Pressekonferenz angekündigt.

Die Oberbank war mit 10 Mio. Euro in eine solche Nachranganleihe investiert, die mit dem Schuldenschnitt vor wenigen Tagen wertlos geworden ist. Bilanziell hat die Oberbank dies verarbeitet, die betreffenden Papiere wurden zum Halbjahresstichtag (30. Juni) vollständig wertberichtigt.

„Grob fahrlässiger unverzeihlicher Schritt“

Juristen der Oberbank prüfen derzeit, ob Klage gegen das Land Kärnten oder aber eine Verfassungsbeschwerde eingebracht wird. Dass der Rechtsweg beschritten wird, steht nach Bankangaben außer Streit. „Wir werden klagen“, so der Vorstandschef. Noch in dieser Woche stünden weitere Beratungen mit den Anwälten an.

Gasselsberger nannte den Hypo-Haircut einen „grob fahrlässigen unverzeihlichen Schritt“. Nur wegen eines kleinen Vorteils habe man den exzellenten Ruf Österreichs an den internationalen Kapitalmärkten aufs Spiel gesetzt, „auf dem Altar des Populismus geopfert. Das hätte man nicht tun dürfen“.

Der Bund will mit dem aufsehenerregenden Schuldenschnitt Anleihegläubiger an den Hypo-Abbaukosten beteiligen. Gegen den Schritt haben auch schon betroffene Versicherungen und Investoren-Anwälte Klagen angedroht.