Überfall auf Geldtransport geklärt
Die Rumänen gerieten bereits wegen mehrerer Einbrüche in das Visier der Polizei. Auch beim Überfall in Marchtrenk führte die Spur die Ermittler zu einem Fahrzeug, das auf einen der beiden Rumänen zugelassen war. Den entscheidenden Hinweis lieferte ein Zeuge, der Tage zuvor ein verdächtiges Fahrzeug in der Nähe des Tatorts gesehen hatte und zwei Insassen, die die Bank offenbar ausspionierten.
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Die zwei Rumänen im Alter von 36 und 39 Jahren und ihre mögliche 22-jährige Komplizin wollten sich Montagabend offenbar in ihr Heimatland absetzen. Die Rolle der Frau, die ein Flugticket nach Mykonos im Gepäck hatte, ist vorerst unklar.
Verdächtiges Auto war Ermittlern gut bekannt
Das Auto mit Wiener Kennzeichen war den Ermittlern in Niederösterreich gut bekannt. Sie brachten es mit einem Rumänen in Verbindung, der bereits wegen Einbruchs mehrere Jahre im Gefängnis verbracht hat und für weitere Taten infrage kommen könnte. Das Auto, der Mann und seine Komplizen wurden in Wien aufgespürt. Die Kriminalisten hefteten sich an die Fersen der Verdächtigen. Am Abend verdichteten sich die Hinweise, dass sie ihre Abreise planten.
Auf dem Weg nach Ungarn festgenommen
Am Grenzübergang Nickelsdorf wurden sie jedoch von der Einsatzgruppe Cobra überwältigt und festgenommen. Im Fahrzeug befanden sich mehrere Geldpakete. Laut Gottfried Mitterlehner vom Landeskriminalamt Oberösterreich geht man bei der Polizei davon aus, dass es sich dabei um die Beute vom Überfall in Marchtrenk handelt. Die Pakete müssten aber noch von der Spurensicherung untersucht, gezählt und verglichen werden. Erst dann habe man Gewissheit, ob das Geld vom Raub in Marchtrenk oder von anderen Taten stammt.
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Festgenommene „nicht besonders gesprächig“
Noch ist völlig unklar, wie viele Straftaten die Bande in Österreich begangen hat. Laut Mitterlehner steht man erst am Anfang der Ermittlungen, und die Festgenommenen zeigen sich auch „nicht besonders gesprächig“. Die Tatwaffen konnten noch nicht gefunden werden.
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Der Überfall auf die beiden Geldboten war bis ins Detail geplant. Die Täter, die eine Maschinenpistole und eine Faustfeuerwaffe mitführten, kamen bereits Stunden vor der Tat zur Bank. Im Sichtschutz eines Lieferwagens stiegen sie in das Gebäude ein. Dort warteten sie auf ihre Opfer, fesselten sie und flüchteten mit der Beute.
Ein Geldbote schaffte es, sich nach einigen Minuten selbst zu befreien und alarmierte die Polizei. Er und seine Kollegin blieben unverletzt.