Lenzing muss Sparprogramm verschärfen

Der Faserhersteller Lenzing muss sein Sparprogramm verschärfen. Die Preisentwicklung für Viskosefasern sei nach wie vor „sehr unbefriedigend“, daher seien „weitere Maßnahmen“ notwendig, so Vorstand Peter Untersperger. Ob ein weiterer Jobabbau droht, ist nicht bekannt.

„Es ist alles auf dem Prüfstand“ und weitere „Kostenoptimierungen“ seien unumgänglich so Vorstand Peter Untersperger in einer Ad hoc-Mitteilung: „Wir werden im Rahmen einer strategischen Neuausrichtung auch Entscheidungen treffen müssen, welche Produkte wir an welchen Standorten langfristig mit der höchsten Qualität und zu optimalen Kosten herstellen können. Dabei wird es keine Tabus geben.“

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Lenzing AG

Bavaria Luftbild Verlags GmbH/Lenzing AG

Das Werk der Lenzing AG in Lenzing

Ganze Fabriken sollen nach derzeitigem Wissensstand aber nicht geschlossen werden. Ein weiterer Jobabbau könne aber nicht ausgeschlossen werden, hieß es am Mittwoch.

Hilfe von der öffentlichen Hand gewünscht

Der Faserkonzern will Betriebsrat sowie „politische Entscheidungsträger“ über die „schwierige Marktsituation“ informieren und um „bestmögliche Unterstützung“ ersuchen, so das Unternehmen in der Pflichtmitteilung. Das Land Oberösterreich könnte mit Forschungsförderung oder Ausbildungspaketen helfen, nannte man gegenüber als Beispiele. Von der öffentlichen Hand ist offenbar Hilfe gewünscht.

Drastischer Preisverfall

Lenzing leidet unter den fallenden Faserpreisen. Gegenüber dem vierten Quartal 2013 hätten die Preise noch einmal um 15 Prozent nachgegeben.

Lenzing AG

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Der Preisverfall bei Fasern setzt dem Unternehmen schwer zu

Die für das Jahr 2014 erzielten Einsparungen von über 60 bis 80 Millionen Euro reichten daher nicht aus. Auch die geplanten Kosteneinsparungen in Höhe von bis zu 160 Millionen Euro bis zum Jahr 2016 müssten angesichts der Marktentwicklung nochmals erhöht werden. Wie hoch sie stattdessen ausfallen sollen, ließ das Unternehmen offen.

Bereits im November 2013 Jobs gestrichen

Lenzing gab im November 2013 bekannt, konzernweit bis zu 600 Vollzeit-Jobs zu streichen, 390 davon in Österreich. Mehr dazu in Lenzing streicht bis zu 700 Jobs in OÖ und Lenzing: Sozialplan für 160 Mitarbeiter

Betriebsrat: „Kann nichts Konketes sagen“

Der Betriebsratschef der Lenzing AG Rudolf Baldinger erklärte zu dem angekündigten Rationalisierungsbedarf: „Ich kann noch nichts Konkretes sagen“. Die Unternehmensleitung habe mit ihm noch nicht über mögliche angedachte Maßnahmen gesprochen. Sie habe vorerst nur auf die schwierige Situation hingewiesen.

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