Linz Textil setzt wieder auf Baumwolle

Die börsenotierte Linz Textil Gruppe setzt auf Qualität, um im schwierigen Marktumfeld bestehen zu können und Baumwolle soll forciert werden. Die rückläufigen Bilanzzahlen 2013 sind für Generaldirektor Dionys Lehner für eine Textilfirma in Europa ein „leider gutes Ergebnis“.

Vossen habe erstmals einen „schönen Gewinn“ gebracht nach noch einem leichten Verlust im Jahr davor. Die Listung der Produkte dieser Marke im Handel nehme weiter zu, ebenso die Marktanteile. Die Dividende, die zuletzt noch 14 Euro pro Aktie betragen hat, wird nunmehr auf insgesamt 10 zurückgenommen - Grunddividende 6 Euro plus 4 Euro operative Bonusdividende.

Mehr Mitarbeiter

Die Investitionen in Sachanlagen gingen von 8,27 auf 4,57 Mio. Euro zurück. Lehner begründet dies mit dem ohnehin schon relativ hohen Modernisierungsgrad im Unternehmen. Geld wurde für die Optimierung der Infrastruktur und die Erneuerung des Maschinenparks ausgegeben. Die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich von 649 auf 703.

Rückschläge vor allem bei Viskose

Zur Geschäftsentwicklung verwies Lehner auf das Umfeld in der Textilbranche. Es sei „nicht gut, aber befriedigend“. Die Ausnahme sei Viskose. Diese Faser habe die beste Umweltbilanz und deswegen hätten alle darauf gesetzt. Das habe zu weltweiten Überkapazitäten geführt, was ja auch die Lenzing AG zu spüren bekommen habe.

Dazu komme, dass Indonesien, die Türkei und Indien als wichtigste Produzentenländer und Brasilien als wichtigstes Kundenland für Viskosegarne ihre Währungen im zweistelligen Prozentbereich abgewertet hätten. So seien auch für die Linz Textil AG die Rückschläge im Ertrag von allen Produktionssegmenten im Bereich Viskose am ausgeprägtesten gewesen.

Einstieg in den Polyestermarkt

Der Einstieg in den Polyestermarkt sei bezüglich Qualität gelungen, nicht jedoch im Volumen. Beim gestarteten Projekt „Vossen-Bad“ habe man feststellen müssen, „dass es nicht aus der Hüfte geschossen realisierbar ist“. Lehner rechnet nun mit einem erstmaligen Verkauf im 4. Quartal.

Das Betriebsergebnis (EBIT) ist 2013 neuerlich gesunken: von 5,39 auf 2,12 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) ist von 7,06 auf 4,69 Mio. Euro zurückgegangen. Der Umsatz ist von 150,14 auf 138,32 Mio. Euro geschrumpft. Der Cashflow aus dem Ergebnis reduzierte sich von 11,51 auf 8,29 Mio. Euro. Das Eigenkapital lag bei 104,89 Mio. Euro nach 102,98 im Jahr davor. Die Eigenkapitalquote hat sich von 79,51 auf 78,33 Prozent verringert. Das Ergebnis sei nur deshalb „relativ maßvoll abgesackt“, weil das Finanzergebnis von 1,67 auf 2,56 Mio. Euro gestiegen sei, so Lehner.

Bereich Viskose wird zurückgefahren

Der Generaldirektor geht davon aus, dass sich die wirtschaftliche Lage - auch für die Textilbranche - in den kommenden Jahren kaum verbessern werde. Die heurige Ertragslage der textilen Produktion werde bei der Linz Textil AG in etwa dem Ergebnis 2013 entsprechen. Das Ruder herumreißen will er mit einem soeben gestarteten Umstrukturierungsprogramm bis zum 2. Quartal 2015: den Bereich Viskose „konstruktiv nach unten anpassen“.

Auf die Frage nach einem eventuellen Rückzug beim Viskose-Werk in China, erklärte Lehner: „Wenn eine Partnerschaft gefunden wird, die dies zur Bedingung macht: Ja.“ Nach einer Abwendung von der Baumwolle will sich die Linz Textil AG dieser Faser wieder zuwenden. Allerdings mit Qualitäten, die mehrere Klassen höher als früher rangieren - etwa für Hemden, Blusen und Unterwäsche. Alles zusammen bedeute dies einen Personalabbau im einem Ausmaß von etwa fünf Prozent.

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