Wieder mehr Arbeitslose

Auch im Februar ist die Arbeitslosigkeit in OÖ gestiegen. Negativer Ausreißer ist laut Arbeitsmarktservice der Zentralraum, allein in Linz haben sich mehr Menschen arbeitslos gemeldet als in neun Bezirken zusammen. Zugleich fällt OÖ im Bundesländervergleich weiter zurück.

Es bleibt weiterhin düster am Arbeitsmarkt, vor allem in der Landeshauptstadt Linz. Hier ist die Arbeitslosigkeit überdimensional angestiegen, hieß es vom Arbeitsmarktservice (AMS). Ein Plus von über 22 Prozent bedeuten 1.700 Arbeitslose mehr in Linz, verglichen mit dem Februar vorigen Jahres.

Auch in Wels und Traun haben jeweils weitere 600 Menschen ihre Arbeit verloren. Zum Vergleich: In allen weiteren Bezirken zusammen haben sich knapp 970 Menschen beim AMS gemeldet.

9.600 Personen ohne Job

In ganz Oberösterreich haben laut dem Arbeitsmarktservice 9.600 Personen im Februar ihren Job verloren. Unterm Strich stieg die Arbeitslosigkeit um 9,7 Prozent, verglichen mit dem Februar vorigen Jahres.

Das bedeutet mehr als 45.000 Oberösterreicher suchen eine Beschäftigung. Weitere knapp 12.000 befinden sich in Schulungen. Besonders stark gestiegen, nämlich gleich um fast 25 Prozent, ist die Arbeitslosigkeit bei Über-50-jährigen. Fast 11.000 Oberösterreicher älter als 50, haben keinen Job.

Prekäre Lage im Handel

Sehr angespannt ist die Lage vor allem im Handel, hier gab es über 830 Arbeitslose mehr, als noch im Februar vergangenes Jahr. Auch in vielen weiteren Branchen gab es einen Anstieg, einzig in der Baubranche ging die Arbeitslosigkeit ein wenig zurück. Die vielen Zahlen mit Anstiegen wirken sich auch auf die Arbeitslosenquote aus. Sie ermöglicht einen Vergleich der Bundesländer.

In Oberösterreich ist die Arbeitslosenquote um ein halbes Prozent auf 6,9 angestiegen. Oberösterreich ist daher auf Platz vier abgerutscht, hinter Vorarlberg, Tirol und Salzburg. Die höchste Arbeitslosenquote hat Kärnten mit 13,7 Prozent, vor Wien und dem Burgenland.

ÖVP: 240 Millionen Euro für Arbeitsmarktpolitik

Mit den neuen Zahlen liege Oberösterreich im Bundesländervergleich hinter den Tourismus-Hochburgen Salzburg, Vorarlberg und Tirol, jedoch deutlich unter dem Österreich-Durchschnitt von 9,4 Prozent, kommentiert Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) die aktuellen Zahlen. Hauptbetroffene seien einmal mehr Menschen mit Pflichtschulabschluss. Land Oberösterreich, Arbeitsmarktservice und Bundessozialamt würden heuer die Rekordsumme von 240 Millionen Euro in Maßnahmen aktiver Arbeitsmarktpolitik investieren, so Pühringer und Wirtschaftslandesrat Michael Strugl (ÖVP). Ein Schwerpunkt bleibt die Jugendbeschäftigung, für die rund 48 Millionen Euro vorgesehen sind.

SPÖ fordert neue „Arbeitspolitik“

SPÖ-Klubobmann Christian Makor sieht angesichts der Arbeitslosenzahlen Handlungsbedarf. Es brauche einen Kurswechsel hin zu einer neuen ‚Arbeitspolitik‘. Dabei müsse die Schaffung von Arbeitsplätzen im Zentrum stehen, fordert Makor. In Oberösterreich sollte außerdem das von der SPÖ bereits mehrfach eingeforderte Sonderwohnbauprogramm gestartet werden.

FPÖ will Schulungen durchleuchten

FPÖ-Chef Landesrat Manfred Haimbuchner sagte zu den aktuellen Arbeitslosenzahlen, es gebe nicht nur einen negativen Rekord bei den Beschäftigungslosen sondern auch einen Rekord an Arbeitslosen in Schulungen. Daher sei es an der Zeit, die Sinnhaftigkeit von Kursen zu durchleuchten. Für Haimbuchner drängt sich die Vermutung auf, dass durch Schulungen die Statistiken geschönt werden sollen.

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