Postenschließungen: Bürgermeister verärgert

Viele Bürgermeister sind verärgert, dass sie erst aus den Medien erfahren haben, dass der Polizeiposten in ihrer Gemeinde zugesperrt wird. Keiner sei im Vorfeld offiziell über derartige Schließungspläne informiert worden.

So ist etwa der Bürgermeister von Oberneukirchen (Bezirk Urfahr-Umgebung), Josef Rathgeb (ÖVP), auf 180. Er hat erst eine dreiviertel Stunde vor der Pressekonferenz des Innenministeriums den Anruf bekommen, dass die Polizeiinspektion Oberneukirchen geschlossen werde, und das ausgerechnet zu ihrem 125-jährigen Jubiläum.

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Dienststelle hätte aufgewertet werden sollen

Der Rayon der Oberneukirchener Polizei messe von Nord nach Süd 21 Kilometer, von Ost nach West immerhin 15. Durch die Nähe zu Tschechien hätte die Dienststelle vielmehr aufgewertet werden sollen. Stattdessen nun das Aus für das Team der Polizei Oberneukirchen:

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Auch Johann Auer, ÖVP-Bürgermeister von Steinerkirchen an der Traun, ist wütend. Er hat zwar die Schließungsgerüchte aus den Medien erfahren, doch alle seine Bemühungen, Innenministerin Johanna Mikl-Leitner zu kontaktieren, seien fehlgeschlagen. Auer, seit Jahrzehnten bei der ÖVP, nimmt seiner Parteikollegin dieses Vorgehen sehr übel:

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Auch die Polizei Steinerkirchen habe nicht gerade das kleinste Gebiet im Bezirk, so Bürgermeister Auer. Es gehe um 75 km² und 6.000 Personen.

Klärendes Gespräch gefordert

Auer will gemeinsam mit den Bürgermeistern der betroffenen Nachbargemeinden weitere Mittel ergreifen. Sein Mühlviertler Amtskollege Rathgeb hat noch am Abend den Gemeinderat einberufen. Man werde umgehend ein klärendes Gespräch beim Landespolizeikommandanten und bei allen anderen Verantwortlichen einfordern.