Kein Geld mehr für Eisenbahnbrücke

Die ÖBB wollen die Erhaltung der Linzer Eisenbahnbrücke 2014 einstellen. Ab März werde der Zugsverkehr eingestellt, mit Schulschluss auch der Busverkehr. Zudem sei ab Sommer jederzeit mit einem Aus für den Pkw-Verkehr zu rechnen, so die ÖBB.

Es sei nicht Aufgabe der ÖBB innerstädtische Straßenbrücken zu erhalten, heißt es heute in einer Aussendung. Die Erhaltung der Brücke koste im Jahr eine halbe Million Euro. Kürzlich ist das 112 Jahre alte Bauwerk aus dem Denkmalschutz entlassen worden. Nun muss entschieden werden, was weiter passiert, denn die Brücke wird als Donauquerung noch gebraucht.

ÖBB nicht verantwortlich

Die ÖBB begründen ihren Schritt damit, dass die Brücke für sie keinen Verkehrsnutzen mehr habe und die Instandhaltung enorme Kosten verursache. „Die Kernkompetenz der ÖBB-Infrastruktur AG ist es nicht, innerstädtische Straßenbrücken zu erhalten, dafür sind andere verantwortlich“, so die ÖBB.

Im März nächsten Jahres werde der ohnehin schon seltene Eisenbahnverkehr ganz eingestellt, im Sommer, nach Schulschluss, dann auch der Busverkehr. Pkw können bis auf weiteres fahren, es müsse aber aus Sicherheitsgründen dann auch jederzeit mit einer Sperre für den Individual-Verkehr gerechnet werden.

Eisenbahnbrücke Linz, Donau

ORF

Brücke zum Kauf angeboten

Stadt Linz und das Land Oberösterreich könnten die Brücke jederzeit übernehmen, wie das vor einem Jahr vereinbart wurde. Die neuen Eigentümer könnten dann die Belastbarkeit der Brücke durch Reparaturen verlängern.

Die Stadt will neben der alten eine neue Brücke für Pkw, Busse, Radfahrer, Fußgänger und eine neue Straßenbahnachse bauen, die dann mittels Verschiebetechnik an den alten Standort gerückt wird.

Das hätte den Vorteil, dass die Verkehrsverbindung nur wenige Wochen unterbrochen ist - vorausgesetzt, dass die bestehende Flussquerung noch so lang benutzt werden kann. Die Kostenschätzung aus dem Jahr 2011 liegt bei etwa 60 Mio. Euro für das Projekt.

ÖVP: „Denkmal zerstört“

Die ÖBB haben eine wichtige Linzer Verkehrsverbindung verkommen lassen und damit auch ein Denkmal zerstört. Daher ist es nur logisch, dass die Bundesbahnen nun für eine Ersatzlösung auch zur Kasse gebeten werden, sagte die Linzer Klubobfrau Elisabeth Manhal (ÖVP).

SPÖ: „Schnelle Entscheidungen“

Verkehrsstadträtin Karin Hörzing (SPÖ) sagt: „Jetzt versuchen wir so schnell wie möglich Entscheidungen herbeizuführen wie man zu einer neuen Brücke kommt, bis dahin muss man schauen, wie lange tatsächlich die alte noch befahrbar sein wird.“ Sie spricht sich einmal mehr für einen Neubau am selben Standort aus.

Grüne: „Sicherheit steht im Vordergrund“

Wie die Grüne Klubobfrau Gerda Lenger sagt, stehe zunächst die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer im Vordergrund, danach müssten alle in Linz zusammenstehen und eine neue Brücke so schnell wie möglich verwirklichen.

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