Luger neuer Linzer Bürgermeister

Mit Klaus Luger bekommt demnächst der erwartete Kronprinz die Linzer Bürgermeisterkette umgehängt. Sein Image als Stadtchef wurde sorgfältig und über Jahre hinweg aufgebaut.

Der 52-Jährige hielt sich aus der Diskussion um die Swap-Affäre diplomatisch heraus und trat zuletzt weniger als streitbarer SPÖ-Fraktionsführer, sondern mehr als zurückhaltender, bürgernaher und konziliant agierender Vizebürgermeister in Erscheinung.

„Linz als soziale Musterstadt“

Seine thematische Umtriebigkeit trug Luger die gelegentliche Titulierung als „Stadtrat für fast alles“ ein. Er lieferte sich gerne hitzige Diskussionen mit dem Denkmalschutz, eines seiner Schlagworte ist die Positionierung von Linz als „soziale Musterstadt“. Der „Neue“ ist der einzige, der aus der 2009 angetretenen SPÖ-Stadtsenatsfraktion noch übrig ist. Neben Dobusch und dem über die Swap-Affäre gestolperten Finanzstadtrat Mayr verabschiedete sich zuletzt Vizebürgermeisterin Christiana Dolezal in die Pension. Offenbar soll Luger mit einem frischen Team einen Neustart vor den Kommunalwahlen 2015 hinlegen.

Seit 2009 Vizebürgermeister

Luger studierte Sozialwissenschaften, Geschichte und Publizistik. Seine berufliche Laufbahn begann er als wissenschaftlicher Referent am Institut für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften in Linz, dann verlegte er sich auf die Politik. 1992 wurde er SPÖ-Bezirksgeschäftsführer, 2003 Planungsstadtrat, 2009 Vizebürgermeister, zuständig u.a. für Soziales. Einige Jahre lang betreute er auch den politischen Reibebaum Verkehrsressort, in dem es von der Pkw-Lösung beim Hauptbahnhof über die Planung einer zweiten Straßenbahnachse bis zum Autobahnprojekt Westring zahlreiche Baustellen und immer Konflikte mit dem ÖVP-geführten Land gab.

Gerne mit Denkmalschutz angelegt

Publicity brachte dem studierten Historiker, dass er sich gerne mit dem Denkmalschutz anlegt. Die Diskussion entzündete sich u.a. an der Sanierung von Wohnbauten, etwa der sogenannten Hitler-Bauten, oder an der Unterschutzstellung der ebenfalls aus der Nazizeit stammende Brückenkopfgebäude. Nach wie vor gibt es laufend Scharmützel mit der städtischen ÖVP rund um die Zukunft der kürzlich aus dem Denkmalschutz entlassenen, baufälligen Eisenbahnbrücke.

Entspannung beim Lesen, Kochen und Fußball

Luger lebt mit seiner Lebensgefährtin zusammen. Er hat Zwillingssöhne im Teenageralter aus einer früheren Ehe, seine Partnerin brachte eine Tochter mit in die Beziehung. Wenn die Stadtpolitik Pause macht, tankt er beim Lesen, Kochen oder beim Fußball Kraft.

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