Absiedelungen aus Eferdinger Becken

Mit Hochdruck will Landesrat Rudi Anschober (Grüne) das Hochwasserschutzprojekt für das Eferdinger Becken vorantreiben. Ein Kernpunkt der Überlegungen: So wie schon vor Jahren im Machland, sollen gefährdete Objekte abgesiedelt werden.

250 Mio. Euro soll der Hochwasserschutz im gut 60 Quadratkilometer großen Eferdinger Becken kosten. Zum Vergleich: Der Machlanddamm hat 182 Mio. Euro gekostet. Während das Gesamtprojekt mit allen Maßnahmen in zwei Jahren fertig geplant sein soll, will Anschober jetzt schon die freiwilligen Absiedelungen angehen.

100 Interessenten

Die Zeit dränge, denn viele Betroffene stehen vor der Frage, ob sie überhaupt noch Geld in ihr Haus oder ihren Hof stecken sollen, wenn auch eine Absiedelung möglich ist. Gut 100 Interessenten soll es bereits geben. Um diesen Menschen rasch Klarheit verschaffen zu können, werden derzeit intensive Gespräche mit dem Bund geführt, heißt es in einer Aussendung Anschobers. Er hofft, dass es bereits Anfang September eine Entscheidung gibt. Sollte die Finanzierungszusage kommen, wird die Landesregierung Absiedelungszonen festlegen.

Schon im Oktober, so der Plan von Anschober, sollten die ersten Absiedelungsbereiche feststehen. Gemeinden in dieser Zone müssten dann mit einem Bau- und Widmungsverbot im betroffenen Gebiet die rechtlichen Grundlagen für die Förderungen schaffen. Danach müssten amtliche Schätzgutachten über die betroffenen Gebäude erstellt werden, die vom Finanzministerium überprüft würden.

50 Prozent Förderung vom Bund

Im Fall einer Absiedelung würden der Bund 50 Prozent und das Land 30 Prozent des geschätzten Gebäudewertes als Förderung gewähren. Den Rest hätten die Eigentümer zu tragen. Offen ist noch die Frage, wie mit Zweitwohnsitzen und Gebäuden, die nach dem 1. Juli 1990 errichtet wurden, umgegangen wird. Denn für sie würden die Förderungen nicht automatisch gelten. Diese Frage muss noch abgeklärt werden.