Konzept für Sanierung von Sport Eybl & Sports Experts

Die mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten kämpfende Gruppe Sport Eybl & Sports Experts mit Hauptsitz in Wels versucht die Sanierung. 250 Mitarbeiter von 2.200 müssen gehen. Gemeinsam mit Banken wurde jetzt ein Konzept erarbeitet.

Für ihre Sanierung hat die Gruppe Sport Eybl & Sports Experts genug Luft, versicherte ihr Vorstand Rolf Frischknecht in einem Gespräch mit der APA am Mittwoch. Das nunmehr umgesetzte Restrukturierungskonzept sei mit der Raiffeisenlandesbank, Oberbank und Sparkasse Oberösterreich gemeinsam erarbeitet, akkordiert und mit dem Aufsichtsrat abgestimmt worden.

Fünf Prozent Umsatzrückgang

Frischknecht geht davon aus, dass es beim angekündigten Abbau von rund 250 der etwa 2.200 Mitarbeiter bleibt. Die Wintervolatilität sei schon eingepreist worden. Der Großteil der Verringerung beim Personalstand werde aus der Schließung von sechs Geschäften kommen. Das seien bei 58 Standorten rund zehn Prozent. Konkrete Angaben wollte er nicht machen. Die betroffenen Geschäfte seien über ganz Österreich verteilt, und es werde hauptsächlich Sports Experts betreffen. Man verhandle derzeit mit Nachmietern und wolle vorrangig die infrage kommenden Mitarbeiter informieren.

Schließungen bis Ende August

Die Schließungen würden bis Ende des Geschäftsjahres im August vollzogen, sagte Frischknecht im Gespräch mit ORF-Redakteur Ronald Meyer:

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Der Umsatzrückgang sei im vergangenen Jahr bei rund fünf Prozent gelegen (von 410 auf 389,5 Mio. Euro), und das Geschäftsjahr sei „nicht gewinnbringend“ gewesen. Sport Eybl sei stabil, Sports Experts benötige allerdings eine Neuausrichtung. Das Minus von fünf Prozent beim Umsatz hätte sich bis Ende Dezember fortgesetzt. Dank des Wetters habe man im Jänner etwas gutmachen können, somit sollte eine Stabilisierung eintreten, erwartet Frischknecht.

Zu schnell zu viel gewollt

Er gibt unter anderem den forcierten Eigenmarken Schuld an der augenblicklichen Situation. „Man hat zu viel zu schnell gewollt“, so Frischknecht. Bei Sports Experts hätte man einen Eigenmarkenanteil von über 30 Prozent, sinnvoll wären 15 bis 20 Prozent. Das wolle man innerhalb der kommenden Frühjahr-/Sommer- und Herbst-/Winter-Saisonen erreichen. Bei Sport Eybl sei der Anteil von Eigenmarken ohnehin geringer, man sei dort weniger aggressiv gewesen.

Mit Intersport bestehe ein Kooperationsvertrag bis 2016. Zwar habe man in der Sport-Eybl-Werbung zuletzt „Intersport“ weggelassen, das wende sich aber nur an die Konsumenten und den Markt. Die Win-win-Kooperation mit Intersport bleibe aber bestehen: „Wir sourcen dort weiterhin“, sagte Frischknecht.