Suche nach Trasse für Linzer Ostumfahrung

Dicht bebautes Gebiet mit vielen Siedlungen, ein langer Höhenrücken, und ein großer Fluss, den es zu queren gilt - unter diesen Voraussetzungen lässt das Land Oberösterreich derzeit eine Trasse für die geplante Umfahrung von Linz suchen.

Um von der Mühlkreisautobahn zur Westautobahn zu gelangen, muss man derzeit Linz durchqueren. In 15 bis 20 Jahren könnte das aber anders sein, denn es gibt Pläne, im Osten der Landeshauptstadt eine Verbindung zu schaffen. Im Moment wird nach einer möglichen Trasse gesucht, die dafür freigehalten werden soll.

Innerhalb dieses etwa 100 Meter breiten Streifens darf dann nichts mehr gebaut werden. Viele Bewohner der betroffenen Gemeinden machen sich Sorgen und schon nach den ersten Medienberichten über die mögliche Ostumfahrung langten hunderte Anrufe bei Kommunalpolitikern ein.

Mögliche Trassen der Linzer Ostumfahrung

Land OÖ

Alle betonen, dass derzeit noch keine der bisher untersuchten Varianten als Favorit gilt - vieles deutet jedoch darauf hin, dass die Trasse im Norden in der Gegend von Treffling beginnen könnte, dann müssen der Pfenningberg und die Donau überwunden werden, und zwischen Asten und Enns könnte sie dann die Westautobahn erreichen. Wie Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl (ÖVP) betont, gibt es noch keinen Beschluss in Sachen Ostumfahrung, es seien aber alle Landtagsparteien der Meinung, dass zukünftige Entscheidungen bereits jetzt absichern müsse.

Hiesl: Schiene allein ist nicht die Lösung

In der Gemeinde Engerwitzdorf, wo die Trasse beginnen könnte, hofft man, dass durch die geplante Straßenbahnverbindung von Linz über Gallneukirchen bis Pregarten die Ostumfahrung überflüssig werden könnte. Die zukünftigen Transportprobleme würden sich mit einer Straßenbahn jedoch nicht lösen lassen, so Hiesl, daher brauche man Straße und Schiene.

In Asten hingegen hält man eine zusätzliche Verbindung zwischen der Mühlkreisautobahn und dem Industriegelände in Linz für sinnvoller als eine Umfahrung. Denn nur jedes 15. der 93.000 Fahrzeuge, die täglich auf der Autobahn durch Linz rollen, ist auf der Durchreise und eine Verlagerung in die Umlandgemeinden ist für Asten kein sinnvoller Weg. Dem entgegnet Hiesl, dass es in 20 Jahren 50 Prozent mehr Verkehr auf den Straßen geben werde.

Baubeginn frühestens 2025

Der vom Land eingesetzte Mediator setzt auf Vertrauen, Transparenz und Offenheit. Jeder soll also die Informationen erhalten, die er benötigt. Vor allem soll die Bevölkerung sofort nach einer Entscheidung informiert und einbezogen werden.

Bis Ende nächsten Jahres soll die Entscheidung fallen, welche Trasse freigehalten wird. Sollte die Ostumfahrung von Linz tatsächlich kommen, dann werde nicht vor dem Jahr 2025 zu bauen begonnen, wie alle Beteiligten versichern.