Aufregung über Black-Metal-Festival

Ein für Mitte August geplantes Black-Metal-Festival im Innviertel sorgt für Aufregung. Für Politiker und mehrere Organisationen sind einige der Bands gewaltverherrlichend und rechtsextrem. Sie fordern ein Verbot der Konzerte.

Bands mit Namen wie „Flammensturm“ oder „Nagaroth“ sollen beim „Castle-Invasion“-Festival am 17. und 18. August auf der Burg Frauenstein in Mining (Bezirk Braunau) auftreten. Wenn es nach Jugendschutzreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Ackerl von der SPÖ, KPÖ-Landessprecher Leo Furtlehner, dem Antifa-Netzwerk und Katholischer sowie sozialistischer Jugend Oberösterreichs geht, soll solchen Gruppen aber dort keine Bühne geboten werden.

Vorwurf: Menschenverachtend und rechtsextrem

Mehrere Bands, die bei dem Festival auftreten sollen, sollen für zutiefst menschenverachtende, gewaltverherrlichende und rechtsextreme Inhalte stehen, heißt es vom Netzwerk gegen Rassismus und Rechtsextremismus. Der Auftritt einer Band wurde von der Behörde bereits untersagt, dem Netzwerk geht das aber nicht weit genug. Auch Jugendschutzreferent Ackerl hat sich gegen das Festival ausgesprochen. Er hat die zuständigen Behörden schriftlich zu einer Stellungnahme aufgefordert. Dort, wo Gewaltverherrlichung direkt unterbunden werden kann, müsse man dies auch tun, sagt Ackerl.

Die Katholische Jugend Oberösterreich sieht in dieser Art von Musik übelste religionsfeindliche Hetzpropaganda. Für die Sozialistische Jugend Oberösterreich wären Konzerte von rechten Bands im Bezirk Braunau ein fatales Signal an die dortige rechtsextreme Szene. Bereits 2009 hätte in Minning ein ähnliches Metal-Konzert stattfinden sollen, nach Protesten wurde es aber untersagt.

Veranstalter: Unpolitisches Festival

Der Veranstalter wehrt sich gegen die Kritik: Das Festival sei komplett unpolitisch, wenn sich jemand an Texten störe, liege das nicht in seiner Verantwortung. Aus seiner Sicht werde das heurige Festival wie geplant über die Bühne gehen. Dem widerspricht der Bürgermeister von Mining, Günter Hasiweder (ÖVP). Zumindest drei weitere Bands seien als jugendgefährdend eingestuft worden und dürften ebenfalls verboten werden. Man habe die Liste der Acts bisher zweimal prüfen lassen, so Hasiweder.

„Eines ist klar: Der Veranstalter ist genauso wenig wie wir daran interessiert, verdächtige Bands auftreten zu lassen“, betonte der Bürgermeister. Sollte das Festival stattfinden, dann werde der Eintritt nur für Erwachsene möglich sein. Ein Verbot des ganzen Festivals könne erst dann ausgesprochen werden, wenn bedenkliche Gruppen auftreten, so das Gemeindeoberhaupt. Aus heutiger Sicht werde es stattfinden.

Auf die Frage, warum er eine ähnliche Veranstaltung vor drei Jahren untersagt habe, stellte Hasiweder fest, dass damals der Anteil von einschlägigen Bands wesentlich größer gewesen sei.

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