Hagel: Drei Millionen Euro Schaden

Mehr als 100 Feuerwehren standen am Donnerstag im Großeinsatz. Der starke Hagel richtete einen Schaden von rund drei Millionen Euro an. Auch für Freitag werden wieder schwere Unwetter erwartet.

Ab 15.00 Uhr soll eine Gewitterfront von Südwesten über Oberösterreich hinwegziehen. Besonders betroffen ist das südliche Bergland.

Die Felder der Landwirte in den Bezirken Eferding und Grieskirchen wurden vom Hagel stark in Mitleidenschaft gezogen - die Österreichische Hagelversicherung spricht alleine in Oberösterreich von 11.000 Hektar. Vor allem Gemüse-, Getreide-, Mais-, Obst- und Rapsfelder wurden zerstört. Die Schadensaufnahme habe bereits begonnen, damit eine rasche Entschädigung an die betroffenen Landwirte gewährleistet ist, betonte VVAG-Generaldirektor Kurt Weinberger.

„Habe so etwas noch nie erlebt“

Josef Asböck vom Golfclub Maria Theresia, in Haag am Hausruck wurde vom Gewitter ebenfalls überrascht. Er schildert, was sich abgespielt hat: „Innerhalb von 15 Minuten war das Gewitter plötzlich da. Alles ist plötzlich schwarz geworden und gelbe Wolken sind aufgezogen. Die Bäume haben sich alle im Wind gebogen und das Wasser ist von überall gekommen. Dann hat das noch vielleicht 20 Minuten gedauert und als es vorbei war, waren dann überall die Feuerwehren zu sehen. Alle Nachbarfeuerwehren sind ausgerückt. In der Nähe des Golfgeländes hat dann noch eine Stromleitung zu brennen begonnen. Es hat alles ganz furchtbar ausgesehen. In den vergangenen zehn bis 15 Jahren hat es so etwas noch nie gegeben.“

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Auch andere Bezirke blieben von dem Unwetter nicht verschont. So wurden etwa in Ansfelden (Bezirk Linz-Land) zwei Personen in einem Auto eingeschlossen, als sie gerade durch eine überschwemmte Unterführung fahren wollten.

Baum stürzte auf Auto

Im Bezirk Vöcklabruck stürzte ein Baum auf ein Auto, laut Feuerwehr wurde dabei zum Glück niemand verletzt, die Insassen konnten ebenfalls auf dem Wrack befreit werden. In Haslach an der Mühl im Bezirk Rohrbach schlug ein Blitz in einen Dachstuhl ein, der dadurch abbbrannte. Neben den wetterbedingten Einsätzen waren die Feuerwehren auch bei mehreren schweren Verkehrsunfällen in Steinbach sowie Weyregg am Attersee (Bezirk Vöcklabruck), Kallham und Waizenkirchen (Bezirk Grieskirchen) gefordert.

Unwetter in Oberösterreich

www.foto-kerschi.at

Alarmierungen im Minutentakt

Die heftigen Gewitterzellen erreichten Oberösterreich im Seengebiet und zogen nach und nach über die Bezirke Ried und Grieskirchen Richtung Zentralraum und weiter in die Bezirke Freistadt und Perg. Die Bilanz des Landesfeuerwehrkommandos: 250 Einsätze, bei denen 100 Feuerwehren mit 3.000 Männern im Einsatz waren. Sie wurden fast im Minutentakt alarmiert, um Straßen von umgestürzten Bäumen oder Felsen frei zu machen oder überflutete Keller auszupumpen.

Ölaustritt bei Trafo

Bei einem Golfplatz im Bezirk Schärding wurde ein Transformator von einem Blitz getroffen und beschädigt. Da Öl austrat, wurde ein Öleinsatzfahrzeug alarmiert. 130 von 200 Litern konnten die Feuerwehren auffangen, dennoch bestand durch die zuvor versickerte Flüssigkeit erhebliche Gefahr für das Grundwasser. Das kontaminierte Erdreich wurde abgetragen.

Hagel

ORF

Auch Steiermark und Burgenland betroffen

In der Steiermark und im Burgenland mussten die Einsatzkräfte am Donnerstag ebenfalls mit schweren Unwettern kämpfen. In der Steiermark sorgte vor allem das schwere Hagelgewitter für Aufregung. Auf der Südautobahn im Packabschnitt kam der Verkehr zum Erliegen - mehr dazu in Schwere Unwetter in Bezirk Voitsberg (steiermark.ORF.at; 5.7.12). Auf dem Neusiedler See im Burgenland gab es eine Suchaktion nach einem vermissten Elektrobootfahrer - mehr dazu in Straßen vermurt und Keller überflutet (burgenland.ORF.at; 6.7.12).

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