Drängler werden auf der B309 zur Kasse gebeten

Seit wenigen Tagen führt die Polizei auf der Steyrer Straße (B309) zwischen Enns und Steyr Abstandsmessungen durch. Hintergrund der verschärften Kontrollen sind die schweren Unfälle und die hohe Zahl der Schnellfahrer auf dieser Strecke.

Die Unfallbilanz auf der B309 zwischen Enns und Steyr ist erschreckend: Vier tödliche Verkehrsunfälle haben sich innerhalb eines Jahres ereignet, wobei die Behörden zwei als Selbstmorde einstufen. 17 Menschen wurden bei Unfällen teils schwer verletzt. Bei der Hälfte der Fälle rasten die Lenker in den Gegenverkehr. Viele steigen auf der Straße zu stark aufs Gas und missachten den nötigen Sicherheitsabstand, so Klaus Scherleitner von der Verkehrsabteilung der Polizei.

Abstandsmessungen B309

ORF

Gestraft wird ab 0,5 Sekunden

Deshalb werden neben Geschwindigkeitskontrollen jetzt auch Abstandskontrollen durchgeführt. Sie sind eine Premiere in Oberösterreich, weil sie erstmals nicht auf der Autobahn durchgeführt werden. Drei Kameras sorgen dafür, dass Drängler automatisch erfasst und im Bild festgehalten werden. Gestraft wird ab einem Abstand, der geringer als 0,5 Sekunden ist. Bei Tempo 100 entspricht das ungefähr 14 Metern, so Scherleitner. „Die Reaktionszeit beträgt ca. eine Sekunde. Wir gestehen den Verkehrsteilnehmern schon die Hälfte zu und beginnen erst bei 0,5 Sekunden und darunter zu strafen. Die massiven Drängler bewegen sich im Bereich 0,2 bis 0,3 Sekunden.“

Neue Schilder werden aufgestellt

Neben den Kontrollen sollen auch neue Verkehrsschilder die Zahl der Schnellfahrer verringern. Sie enthalten nicht nur - wie üblich - den Hinweis „Autostraße“, sondern zusätzlich auch die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h, erklärt der Straßenbaureferent, Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Hiesl. „Die Schilder brauchen wir, weil manche Straßenbenützer glauben, dass man auf der Autostraße 130 fahren kann.“

100er-Schild wird aufgestellt

ORF

Einige Monate werde man nun die Entwicklung des Unfallgeschehens beobachten. Tritt keine Verbesserung der Unfallzahlen ein, kann sich Hiesl zum Beispiel die Einrichtung von fixen Kameras vorstellen.