Metaller: Erste Streiks und „Maßnahmen“

Nach den gescheiterten Lohnverhandlungen der Metaller hat es Donnerstagfrüh einen ersten Warnstreik bei MAN in Steyr gegeben. Die Gewerkschafter kündigen für eine Reihe weiterer Betriebe „Maßnahmen“ an.

Beim Lkw-Produzenten MAN in Steyr wurde der erste Warnstreik abgehalten. Rund 2.000 Mitarbeiter nahmen laut Informationen aus Gewerkschaftskreisen an der Versammlung von 6.00 bis 7.00 Uhr teil.

Betriebsversammlung bei MAN Steyr

www.streik.at

Betriebsversammlung bei MAN in Steyr

Bei der voestalpine wurden auf einer Website der Gewerkschaft Pro-Ge ebenfalls die „ersten Maßnahmen“ für den Vormittag angekündigt. Dabei sollen die Mitarbeiter in erster Linie über den bisherigen Stand der Verhandlungen informiert werden.

Gewerkschafter: „Wir sind jederzeit auf Abruf bereit“

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Im Streit über höhere Löhne und Gehälter in der Metallindustrie geht die Gewerkschaft Donnerstag und Freitag in die Offensive.

Der Zentralbetriebsratsobmann Karl-Heinz Schaller wünscht sich, dass Samstag oder Sonntag weiter verhandelt wird: „Wir sind jederzeit auf Abruf bereit.“ Bei den Betriebsversammlungen gehe es zunächst einmal um die Information der Belegschaft. Man gehe sensibel mit dem Titel „Streik“ um. „Aber wir scheuen den Arbeitskampf nicht.“ Ein erfolgreicher Abschluss der Verhandlungen wäre ihm allerdings wesentlich lieber, betonte er.

In mehr als 50 Betrieben soll in Oberösterreich Donnerstag und Freitag die Arbeit kurzfristig niedergelegt werden.

Längerer Warnstreik am Freitag

Im Interview mit dem ORF Oberösterreich beklagte einer der Chefverhandler der Gewerkschafter, Rainer Wimmer aus Hallstatt, dass man sich von den Arbeitgebern nicht ernst genommen fühle und das Angebot viel zu niedrig gewesen sei. Man werde sich das so nicht gefallen lassen: „Wir werden heute in ausgewählten Betrieben Warnstreiks durchführen, die dann morgen zu befristeten Warnstreiks ausgeweitet werden.“

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Das Argument, dass sich die Konjunktur wieder verschlechtere, lässt Wimmer nicht gelten. Man rede bei den Lohnverhandlungen schließlich nicht über die Zukunft, sondern über die vergangenen 16 Monate, und in dieser Zeit hätten die Unternehmen gut verdient.

Die erste Welle der Warnstreiks werde ein bis drei Stunden dauern, der befristete Warnstreik am Freitag die gesamt Schicht ausmachen, so Wimmer.

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