Viele Gemeinden verzichten schon auf Glyphosat

In Österreich verzichtet bereits etwa jede dritte Gemeinde auf den Einsatz des umstrittenen Herbizids Glyphosat, wie die Umweltschutzorganisation Greenpeace bekanntgab. Oberösterreich liegt im letzten Drittel.

22 Prozent der Gemeinden in Oberösterreich verwenden kein Glyphosat. Dazu zählen unter anderem die Landeshauptstadt Linz, Steyr oder Leonding, so Greenpeace Österreich. Die Steiermark und Tirol belegen hinter Oberösterreich die letzten beiden Plätze im Bundesländervergleich.

Mittel gilt als „wahrscheinlich krebserregend“

Als Vorreiter gelte hingegen derzeit Niederösterreich. Rund 60 Prozent der Gemeinden verwenden im Nachbarbundesland kein Glyphosat, ein Herbizid, das laut der Internationalen Agentur für Krebsforschung der Weltgesundheitsorganisation beim Menschen „wahrscheinlich krebserregend“ ist.

Greenpeace fordert Glyphosat-Ausstieg

Weil das Pflanzengift derzeit EU-weit bis 2022 zugelassen ist, fordert Greenpeace von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger einen Glyphosat-Ausstieg für ganz Österreich auf den Weg zu bringen. Bis es soweit ist, sollten weitere Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in ihren Gemeinden auf Glyphosat verzichten, so Greenpeace.

Bauern fühlen sich angegriffen

Der Unabhängige Bauernverband ärgert sich über die Studie und sieht dadurch auch die Landwirtschaft angegriffen. Der Verband fordert stattdessen ein Import - und Verkaufsverbot von Produkten, die mit Glyphosat behandelt wurden. Denn im Unterschied zur Importware müsse die Österreichische Landwirtschaft bereits jetzt strenge Auflagen bei Pflanzenschutzmitteln einhalten.