Erster Patient mit künstlichem Herz in OÖ

Im Kepler-Universitätsklinikum hat erstmals ein Patient in Oberösterreich ein künstliches Herz bekommen. Für den 36-jährigen Mann, der bisher vergeblich auf ein Spenderorgan hoffte, war das eine lebensrettende Maßnahme.

Der erst 36-jährige Mann hatte kurz nach Weihnachten einen schweren Herzinfarkt und keine Chance auf eine Organspende. Mit dem künstlichen Herzen, das wie eine Pumpe das noch vorhandene Herz unterstützt, konnte dem 36-Jährigen in einer in Oberösterreich erstmals durchgeführten Operation das Leben gerettet werden. Mit einem „Kunstherz“ könne das Leben von Patienten um bis zu sechs Jahre verlängert werden, in der Hoffnung, dass sie dann ein Spender-Organ erhalten.

Umfangreiche Vorbereitung nötig

Ein Jahr lang hat sich das Team im Kepler-Klinikum auf einen solchen Eingriff vorbereitet. Als der Patient, der anonym bleiben möchte, an der Herz-Lungen-Maschine um sein Leben kämpfte, musste alles schnell gehen. Die Operation, an deren Erfolg 100 Ärzte und Pfleger beteiligt waren, dauerte vier Stunden.

Operation erstes künstliches Herz in OÖ

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Die Operation forderte Mensch und Maschinen

Das „Kunstherz“ liegt vollständig im Brustraum innerhalb des Herzbeutels. Es ist über ein Kabel durch die Haut mit einer Steuereinheit verbunden und wird über zwei Akkus mit Strom versorgt. Der Patient trägt Steuereinheit und Akkus stets mittels eines Gürtels am Körper.

Komponenten eines künstlichen Herzens

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Die einzelnen Komponenten des „Kunstherzens“

Der operative Eingriff erfolgte komplikationslos. Der Patient hat sich nach der Operation rasch erholt. Er konnte bereits auf die Normalstation verlegt werden und kann mittlerweile das Bett bereits für kleine Spaziergänge verlassen. Nach einem mehrwöchigen Rehabilitationsaufenthalt könne der Patient nach Hause entlassen werden. Wenn der Heilungsverlauf weiterhin so optimal verlaufe, könne er langfristig ein normales Leben führen, heißt es aus dem Spital.

Menschen helfen mit „High-Tech-Medizin“

„Durch die Zusammenarbeit der medizinischen Fakultät der JKU und des Kepler Universitätsklinikums ist es möglich geworden, oberösterreichischen Patientinnen und Patienten mit modernsten, Hightech-Behandlungsmethoden, wie einer Kunstherzimplantation, zu helfen. Neben der bestmöglichen Ausbildung unserer zukünftigen Ärztinnen und Ärzten und dem Vorantreiben der medizinischen Forschung sehe ich das als große und wunderbare Aufgabe eines Universitätsklinikums. Es freut mich sehr, dass wir diesem jungen Patienten durch die erste Kunstherzimplantation in Oberösterreich das Leben retten konnten“, sagt Univ.-Prof. Dr. Andreas Zierer, Vorstand der Universitätsklinik für Herz-, Gefäß- und Thoraxchirurgie.

Die Ärzte gehen davon aus, dass jährlich zehn bis fünfzehn Patienten in Akutfällen im Kepler-Klinikum ein künstliches Herz benötigen werden.

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