Landestheater 2017/18 mit weniger Besuchern
Denn trotz 2,4 Millionen Euro weniger an öffentlichen Mitteln habe man die Umsatzerlöse der Vorsaison beinahe halten können. Intendant Hermann Schneider sieht daher keinen Grund, seine Programmierung zu ändern. International besehen liege das Landestheater weiterhin im Aufwärtstrend. Preise und Auszeichnungen für Musicalproduktionen, erfolgreiche Co-Produktionen mit Opernhäusern wie Lyon und Nizza, aber auch die Großbritannien Tournee des Brucknerorchesters seien die Belege dafür.
Landestheater/Reinhard Winkler
Zufriedene künstlerische Bilanz
Die Zahl der Besucher sank von 339.880 auf 328.100, jene der Abonnenten von 16.361 auf 15.734. Mit einer Auslastung von mehr als 80 Prozent liege man im Vergleich mit anderen deutschsprachigen Mehrspartenbühnen immer noch im Spitzenbereich, so der scheidende Kaufmännische Direktor Uwe Schmitz-Gielsdorf.
Landestheater Linz Musiktheater
Und die künstlerische Bilanz fällt durchaus zufrieden aus: Die Eröffnungsproduktion „Die Frau ohne Schatten“ von Richard Strauss sei ein „von Publikum und Presse groß gefeierter Erfolg“ geworden, die Koproduktionen „La Damnation de Faust“ mit der Opera de Lyon und „Death in Venice“ mit der Opera de Nice sowie eine Großbritannien-Tour des Bruckner Orchesters hätten das Haus international positioniert. „In 80 Tagen um die Welt“ wurde beim Österreichischen Musiktheaterpreis zur besten Musicalproduktion gewählt und das Musical „Ghost - Nachricht von Sam“ wurde im Rahmen einer Koproduktion am Berliner Stage Theater des Westens über 300-mal gespielt und ist nun im Stage Operettenhaus in Hamburg zu sehen.
Landestheater
Eine beinahe 100 Prozentige Auslastung erreichte die Tanzproduktion „Music For A While“, in absoluten Besucherzahlen liegen aufgrund von mehr Vorstellungen Musical- und Operettenproduktionen voran.
Regionale Impulse
Dass die Gesamtauslastung des Landestheaters um zwei Prozent gesunken sei, führt Schneider auch auf das Wegfallen des Reizes des Neuen zurück. Andrerseits erreichte man in der abgelaufenen Saison höhere Kartenerlöse. Wichtig sei es, weiterhin die Strahlkraft des Theaters nach außen zu erhöhen, aber auch etwa mit Theateraufführungen am Land regionale Impulse zu setzen.
ORF
Für die kommende Spielzeit befinde man sich nach der Kündigung des Theatervertrags durch die Stadt Linz im Rückstand, den man auch nicht aufholen könne, sagte Schneider. Die Programmpräsentation werde etwa vier Wochen später erfolgen, möglicherweise werde auch der Vorverkauf später beginnen.
Ob angesichts der immer knapper und unsicherer werdenden öffentlichen Mittel der Gedanke im Raum stehe, kommerzieller in der Programmierung zu werden? „Jein“, meint Schneider, betont aber, dass er es als falsches Signal sehen würde, jetzt kommerzieller zu werden. „Wir sind eine Kultureinrichtung“ - schließlich spreche auch niemand davon, dass ein Krankenhaus Gewinne erwirtschaften müsse, so der Intendant.