Kampf gegen Lichtverschmutzung

In Oberösterreich wird es immer heller, das Licht der Städte verdrängt zusehends den Nachthimmel und das macht Mensch und Tier zu schaffen. Die Landespolitik hat daher dem sogenannten Lichtsmog den Kampf angesagt.

Zu viel künstliches Licht in der Nacht wirkt sich auf den Biorhythmus des Menschen aus und schadet der Tierwelt. So können etwa Zugvögel durch das künstliche Licht in der Nacht die Orientierung verlieren. Forscher sehen auch Zusammenhänge von Lichtverschmutzung und dem Insektensterben.

„Explosionsartiges Wachstum“ der Beleuchtung

Vor allem durch die neuen Beleuchtungsmöglichkeiten durch LEDs sei ein „explosionsartiges Wachstum“ der Beluchtungsstärke zu befürchten, so der Astronom Thomas Posch von der Universität Wien: „Wenn man nicht vorbeugt und sensibel damit umgeht würde dazu führen, dass selbst in ländlichen Gegenden die Milchstraße bald nicht mehr zu sehen ist.“

Messungen belegen, dass es in Oberösterreich immer heller wird. Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne) sieht den effizienten Einsatz von Licht als erklärtes Ziel: „Eine Straßenbeleuchtung sollte zum Beispiel die Straße beleuchten und nicht den Himmel.“

Mustergemeinden bei Umweltkongress

Beim oberösterreichischen Umweltkongress, der am Dienstag in Linz stattfand, wurden zwei Mustergemeinden präsentiert, die ihre Ortsbeleuchtung erneuert haben und so einen Beitrag für eine naturnahe Nacht leisten - Kirchschlag bei Linz und Steinbach am Attersee.

In Steinbach war die Straßenbeleuchtung bereits 44 Jahre alt. Man habe sich gar nicht das Ziel gesetzt, Mustergemeinde zu werden, sondern die Straßenbeleuchtung zu optimieren, sagte Steinbachs Bürgermeisterin Nicole Eder im Interview mit dem ORF Oberösterreich: „Die Rückmeldungen sind fast ausschließlich positiv. Natürlich gibt es immer ein paar vereinzelte Stimmen, die das bisherige vielleicht besser gefunden haben.“

Stromsparen als Nebeneffekt

Nicht nur aus Kostengründen würde die Bürgermeisterin allen Gemeinden eine derartige Erneuerung empfehlen: „Es geht auch darum, dass wir bewusster mit der Natur für die nächsten Generationen umgehen.“ Die neuen Leuchten verbrauchen rund ein Drittel weniger Strom und müssen nicht mehr so oft gewartet werden. Gleichzeitig gibt es auch kein unerwünschtes Streulicht mehr.

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