Wettlauf um wertvollen Rohstoff Sand
Die Industrie ist im wahrsten Sinne des Wortes auf Sand gebaut. Glas, im Alltag ständig in Verwendung, wird zum Großteil aus Sand hergestellt. In einem Einfamilienhaus stecken 200 Tonnen Sand. Für Zahnpasta, Mikrochips und Klebstoff ja sogar für die Produktion eines Autos wird Sand benötigt.

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Sandvorkommen könnten zu den Goldgruben der Zukunft werden
Sand ist aber nicht gleich Sand. Für die Herstellung von Weißglas braucht man Sand mit niedrigem Eisengehalt, der in Oberösterreich nur in St. Georgen an der Gusen im Mühlviertel abgebaut wird. Die Nachfrage ist so groß, dass bei den dortigen Quarzwerken im Dreischichtbetrieb 120.000 Tonnen Sand abgebaut wird.
Unersättlicher Hunger nach Sand
Der Standort St. Georgen gehört zum deutschen Unternehmen Quarzwerke, das allein in seiner Österreichzentrale in Melk jährlich eine halbe Million Tonnen Sand fördert und aufbereitet. Auch hier ist die Produktion bereits ausgelastet, denn der Hunger nach Sand, vor allem für die Bauindustrie, ist unersättlich. Nachdem die Reserven nicht ewig halten, ist es für Unternehmen inzwischen überlebenswichtig, neue Vorkommen zu finden.

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Im Innviertel hofft man ergiebige „Sandgruben“
Eine Hoffnung auf ergiebige Vorkommen liegt unter anderem im Innviertel. Nur zehn Prozent der Landesfläche Oberösterreichs sind theoretisch für den Abbau von Sand, Schotter und Kies geeignet. Durch die dichte Besiedelung muss der Zentralraum aber praktisch von der Liste gestrichen werden. Deshalb liegt ein Viertel der noch möglichen Abbaufläche und damit das größte Potential im dünn besiedelten Bezirk Braunau, gefolgt von Vöcklabruck und dem Bezirk Ried.
Khaled Saleh Pascha, Professor für Gebäudetechnik an der Fachhochschule Oberösterreich über die Bedeutung von Sand für die Bauwirtschaft:
Vor allem für die Bauwirtschaft könnte eine Sandknappheit laut Experten heikel werden. Wüstensand ist praktisch wertlos. Denn für die Betonherstellung kann nur Quarzsand, wie man ihn auch in Oberösterreich findet, verwendet werden. Und für Beton hat man, zumindest für Bauarbeiten unter der Erde bisher keine Alternative gefunden.