Aus für Erdbeeren zum Selberpflücken?

Selbst Erdbeeren zu pflücken könnte bald Geschichte sein. Denn die Trockenheit hat einigen Erdbeerbauern Existenzsorgen beschert. Bei nicht bewässerten Feldern gebe es einen Totalausfall, so die Landwirtschaftskammer.

Im Mai hat die Erdbeerernte sehr früh begonnen und nach zwei Wochen war sie eigentlich schon wieder vorbei, so der Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ, Franz Reisecker - und das könnte Folgen haben: „Es wird diese Selbstpflücker-Felder unter diesen trockenen Bedingungen in den nächsten Jahren – wenn das anhält – sicher nicht mehr geben“. Die Erdbeerkulturen könnten dann nur noch mit Bewässerung gedeihen. Und weil die Erdbeerfelder zum Selberpflücken jedes Jahr den Standort wechseln, sei es unmöglich in eine entsprechende Bewässerung zu investieren.

Nicht die erste Problemsaison

Heuer war aber nicht die erste Problemsaison, so der Sprecher der Erdbeerbauern, Wilhelm Hoffelner aus Kremsmünster, der die Situation mit dem Wort „Katastrophe“ zusammenfasste, „weil wir in Folge von drei Jahren diese Situation haben“. 2016 und 2017 vernichtete Blütenfrost einen Großteil der Ernte. Heuer hätten sich die Bauern schon gefreut „und dann kommt die Trockenheit“.

„Erdbeerbauern sind ‚zach‘, aber ...“

Dass es mit den Erdbeerfeldern zum Selberpflücken komplett vorbei sei, das glaubt Hoffelner nicht, „weil die Erdbeerbauern sehr ‚zach‘ sind“. Allerdings sagte auch Hoffelner, es könnte „durchaus eng werden“, wenn es so weitergehe.

Ein Rundruf von Radio Oberösterreich unter einigen kleinen Erdbeerbauern zeigte, dass sie der Bevölkerung das Selberpflücken zumindest nächstes Jahr wieder ermöglichen wollen. Eventuell zu einem etwas höheren Preis, so der Sprecher der Erdbeerbauern - also 10 bis 50 Cent mehr pro Kilogramm.