Boom bei regionalen Einkaufsgemeinschaften

Immer mehr Oberösterreicher kaufen an einem fixen Tag und an einem Ort gebündelt Lebensmittel von unterschiedlichen Bauern aus der Region. Für die Landwirte werden diese regionalen Verkaufsmöglichkeiten immer wichtiger.

Vor wenigen Jahren war eine von Konsumenten gebildete Einkaufsgemeinschaft bei Bauern aus dem eigenen Ort und angrenzenden Gemeinden noch eine Seltenheit. In den letzten Jahren setzte sich die Idee dieser sogenannten FoodCoops durch. Mittlerweile gibt es mehr als 30 derartige Einrichtungen in Oberösterreich, womit man österreichweit zum Vorreiter wurde. Die in gemeinnützen Vereinen zusammengeschlossenen FoodCoops kaufen bei den Bauern ein. An einem bestimmten Wochentag, häufig ist es der Freitag, können die Vereinsmitglieder ihre Bestellungen bei der FoodCoop abholen.

Junge Familien als Hauptabnehmer

Auch die Bauern würden davon profitieren und wären weniger vom Markt und dem Einzelhandel anhängig, so Jakob Aufreiter aus Alberndorf. Der Jungbauer betreibt mit seinen Eltern einen Bio-Kräuterhof und ist Obmann der örtlichen FoodCoop. Für den 24-Jährigen ist dieser neue Geschäftszweig neben Bauernmärkten und Hofläden eine Ergänzung der Direktvermarktung.

FoodCoop

Landwirtschaftskammer Oberösterreich

Jungbauern nützen den neuen Geschäftszweig

Damit würden neue Kunden angesprochen, überwiegend setzten junge Familien auf diese Form der Nahversorgung mit regionalen Lebensmitteln. Für Aufreiter ist einer der Vorteile dieser Vermarktungsform, dass er selbst die Preise festlegen kann: „Es macht auch mehr Freude, wenn man so seine eigenen Produkte verkauft.“

Anfangs Proteste der Wirtschaftskammer

Als die FoodCoops begannen, sich flächendeckend auszubreiten, ging die Wirtschaftskammer aktiv gegen sie vor und wollte sie anfangs in dieser Form verbieten. Dagegen habe man sich aber mittlerweile abgestimmt, so Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer Oberösterreich: „Wir haben das soweit ausgeredet und geklärt, dass das rechtlich ein Handelsunternehmen sein darf, was auch von der Wirtschaftskammer akzeptiert wird.“

FoodCoop

Landwirtschaftskammer Oberösterreich

Immer mehr Oberösterreicher nehmen das Angebot an

36.000 Betriebe vermarkten so Teil ihrer Produkte

Generell setzen immer mehr Landwirte auf Direktvermarktung. Rund 36.000 Betriebe und damit fast ein Drittel vermarkten zumindest einen Teil ihrer Produkte selbst. Bei etwa 17.000 trägt die Direktvermarktung zu mehr als der Hälfte des Einkommens bei.

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