XXXLutz an Kika/Leiner-Übernahme interessiert

Die Möbelkette XXXLutz mit Sitz in Wels hat „grundsätzliches Interesse“ an einer Übernahme von Kika/Leiner angemeldet, nachdem der Chef der Bundeswettbewerbsbehörde einen Notverkauf unter Auflagen für möglich erklärt hatte.

Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) würde einen Notverkauf der heimischen Möbelkette Kika/Leiner an den Mitbewerber XXXLutz möglicherweise nicht blockieren. „Natürlich ist das denkbar, wenn es entsprechende strukturelle Auflagen gibt“, sagte BWB-Chef Theodor Thanner im Ö1- Mittagsjournal des ORF-Radios am Dienstag.

XXXLutz: „Würden gerne Partner sein“

„Wenn sich eine Möglichkeit auftut, wären wir da“, sagte XXXLutz-Sprecher Thomas Saliger zur APA. Wie XXXLutz Thanner verstehe, gebe es Möglichkeiten und man würde dabei gerne „Partner sein“ - wie groß auch immer jene Teile seien, die man möglicherweise übernehmen könnte.

„Wir sind jedenfalls bereit, in Gespräche zu treten“, so Saliger. Er verwies darauf, dass Lutz auch in Deutschland manche Händler übernommen habe, die ins Straucheln geraten seien.

Verunsicherung für gesamte Branche nicht gut

Lutz würden nicht nur die Kika/Leiner-Mitarbeiter am Herzen liegen, sondern auch die Branche an sich: „Wenn es in der Branche Verunsicherung für die Konsumenten gibt, ist das für uns nicht nur gut“, so der XXXLutz-Sprecher, der allerdings auch davon sprach, dass sein Unternehmen seit der Probleme beim Konkurrenten im Jänner stärker geworden sei.

Mutterkonzern in Schwierigkeiten

Der Ausfall der Warenkreditversicherung für den Kika/Leiner-Mutterkonzern Steinhoff hat die heimische Möbelkette mit mehr als 5.000 Mitarbeitern stark unter Druck gesetzt. Am vergangenen Freitag hatten Kreditversicherer entschieden, etwaige Forderungsausfälle für Steinhoff-Lieferanten weltweit nicht mehr abzusichern. Lieferanten haben Kika/Leiner nun eine Schonfrist bis Ende der Woche Zeit gegeben, um eine Lösung zu finden.

Die südafrikanisch-deutsche Einzelhandelsgruppe Steinhoff hatte im vergangenen Dezember Unregelmäßigkeiten in den Bilanzen eingeräumt. Daraufhin verlor das Unternehmen bis zu 90 Prozent des Börsenwerts und kämpft seitdem ums finanzielle Überleben.

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