Schöner April bringt Maikäferplage

Es ist zwar erst April, aber die Maikäfer fliegen. Obwohl sie mittlerweile weniger wurden, gibt es regional immer wieder große Schwärme. Im oberen Mühlviertel etwa oder in Teilen des Bezirks Kirchdorf spricht man von einer regelrechten Plage.

Wer derzeit in der Dämmerung durch den nordwestlichen Teil des Bezirkes Rohrbach fährt, der kann sie schwarmweise durch die beginnende Nacht fliegen sehen. Und so mancher landet mit einem Knall an Windschutzscheibe oder Kühlergrill der Autos. Die Maikäfer fliegen und in einigen wenigen Regionen Oberösterreichs tun sie das sogar noch in Massen.

Maikäfer sitzt auf Apfelblüte Frühling

ORF/Petra Haas

Maikäfer auf Apfelblüte

Ausbreitung im Norden

Denn obwohl diese Käfer so wie auch andere Insekten in den letzten Jahren flächendeckend weniger geworden sind, gibt es Ausnahmen, so zum Beispiel eben im Bezirk Rohrbach, so der Obmann der Bezirksbauernkammer Georg Ecker: „Mir kommt vor, wie wenn sie alle drei Jahre wieder mehr würden“. Zuerst sei nur der südliche Teil des Bezirkes betroffen gewesen, mittlerweile brummen die Maikäfer massenweise auch im Norden, so Ecker, „teilweise haben wir auch schon größere Probleme im Bezirk Urfahr und in Freistadt“.

Fressschäden durch Engerlinge

Die Käfer selbst sind dabei nicht unbedingt das große Problem für die Landwirtschaft. Zwar fressen die hungrigen Insekten die Blätter von Laubbäumen - gesunde Bäume überstehen das aber meist, so die Experten.

Maikäfer Engerlinge

pixabay

Gefräßige Engerlinge

Das viel größere Problem sind in der Folge die Engerlinge. Denn die vielen Käfer legen auch wieder viele Eier und die Engerlinge, so auch der Biologe Fritz Gusenleiner vom Linzer Biologiezentrum im Interview mit Radio Oberösterreich: „Das liegt in der Natur der Sache, wenn viele da sind werden viele Eier gelegt“. Die Engerlinge, die sich daraus entwickeln fressen die Wurzeln der Gräser und können so ganze Wiesen kahlfressen

Polpulationen gleichen sich selbst aus

Wirklich etwas gegen die Käfer tun kann man eigentlich nicht. Gusenleitner geht aber davon aus, dass sich die Populationen, wie schon früher beobachtet, in bestimmten Abständen von selbst verringern und zwar durch Pilzkrankheiten oder natürliche Feinde, wie die Nematoden (Fadenwürmer, die auch in der biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden und für Mensch und Tier unschädlich sind, Anm.). Bis dahin bleibt den Bewohnern der betroffenen Gegenden ein selten gewordenes Naturschauspiel zu beobachten.