OÖ Spitzenreiter bei Zeckenerkrankungen

Mit dem Frühling kommen auch die Zecken, die im schlimmsten Fall Krankheiten übertragen können - wie die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). 116 schwere FSME-Fälle gab es 2016, die meisten davon in Oberösterreich.

38 Kinder und Erwachsene mussten im Vorjahr in Oberösterreich wegen FSME behandelt werden, hat das Zentrum für Virologie der Medizinischen Universität Wien erhoben. Die Impfrate sei in Österreich im internationalen Vergleich hoch, hieß es bei der Pressekonferenz des Vereins zur Förderung der Impfaufklärung.

„Impfmüdigkeit zu bemerken“

Es gebe aber ein „aber“, so der Vize-Präsident des Vereins Georg Duscher, in ganz Österreich sei eine Impfmüdigkeit zu bemerken, und das spiegle sich bereits in den Erkrankungsfällen. Im Jahr 2016 gab es 89 FSME-Erkrankungen. 1980, als nicht einmal jeder zehnte FSME-geimpft war, waren es mehr als 400.

„Geringe Nebenwirkungen bei hohem Schutz“

Die FSME-Impfung habe geringe Nebenwirkungen bei hohem Schutz, sagte Rainer Gattringer vom Institut für Mikrobiologie am Ordensklinikum Linz. De facto bestehe überall in Österreich, das Risiko von FSME-übertragenden Zecken gestochen zu werden. Immer wieder gebe es nämlich Erkrankungen in Regionen, die man bisher für risikoärmer gehalten habe, so Gattringer. Zu diesen zählten in Oberösterreich die Regionen um Obergrünburg, Losenstein, Reichraming - „aber so ist es nicht“.

Auch über 1.000 Meter Seehöhe gebe es inzwischen FSME-übertragende Zecken. FSME könne verlaufen wie ein grippaler Infekt, oft ohne überhaupt erkannt zu werden, so Gattringer, die Viruserkrankung könne aber auch schwerwiegende, dauerhafte Folgen haben - von Schwächegefühl und Schmerzen bis zu Lähmungen.